Auf die Plätze - Fertig - Los - »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup«
Wie schon die beiden Jahre zuvor, ging der »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« unter großem Zuschauerandrang bei fröhlich ausgelassener Stimmung am 1. Oktober 2023 über die Bühne. Egal wie alt die Teilnehmer waren, ging jeder bei dem Cross Country Rennen hoch motiviert zu Werke. Je nach Wertungskategorie (U 9 - U 19) sowie Elite, Masters und Funklasse waren 3, 6 oder 7 RD zzgl. 1 km Startloop zu bewältigen, was einer Renndistanz (je RD 4 km / 67 hm) von 13 km (212 hm), 25 km (413 hm) oder 29 km (480 hm) entsprach.
Cross Country (XCO) ist ein Rennformat (Rundstrecken-Rennen) das die wichtigste olympische Disziplin des Mountainbikens repräsentiert. Bereits 1996 debütierte der Mountainbikesport als olympische Disziplin in Atlanta mit einem Cross-Country-Wettbewerb für Damen und Herren.
Dem Ausrichter - das Biketeam Regensburg - liegt der Nachwuchssport am Herzen, was der hohe Anteil von 99 Youngsters im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren belegt. Das zuschauerfreundliche Event fungiert dabei nicht nur als Plattform für den MTB-Nachchwuchs, sondern geriert in der Öffentlichkeit gewissermaßen ein stückweit als Imagepflege für eine in letzter Zeit zunehmend in Verruf geratene Sportdisziplin.
The cat is out of the bag - sprich die katze ist aus dem sack - will heißen: die Würfel sind gefallen. Das beliebte Cross-Country-Rennen geht am 21. Juli 2024 im Naherholungsbereich am Dürrbuckel - gelegen am Wanderparkplatz zwischen Pentling und Hohengebraching - vor den Toren Regensburgs in seine dritte Auflage. Im Nachhinein erwies sich der Austragungsort als wahrer Glücksgriff, weil das hügelige Waldgelände geradezu ideale Bedingungen bietet, aus dessen unscheinbarem Terrain sich erstaunlich viel herauskitzeln lässt. So jung die Veranstaltung auch sein mag, so erfolgsverwöhnt geht das mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Cross Country Rennen (XCO) in die nächste Runde. Letztlich ein Verdienst, der sowohl auf der engierten Helfermannschaft sowie der akribischen Organisation
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© Patrick Itter |
Wie bereits das Jahr zuvor herrschte beim »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« sowohl unter den Teilnehmern als auch den zahlreichen Zuschauern am Streckenrand wieder eine Superstimmung. Rundum ein gelungenes Bike-Event, das Dank der tadellosen Orga wohl nur schwerlich zu toppen ist. Doch wie heißt es so schön: "A bisserl was geht immer" wie Monaco Franze gern zu sagen pflegte. Gemeint ist das Strecken-Feintuning, welches den Fahrern auf einem geänderten Trailabschnitt querliegende Bäume, heftige Kompressionsmulden und eine giftig steile Rampe in den Weg legte, die höchste Konzentration erforderten. Trotzdem brannte der Sieger in der Eliteklasse - Leonardo Sansnetti vom Team Baier Landshut e.V - auf 8 Runden einen unglaublichen Schnitt von 25.34 km/h in die Botanik, wobei er 422 Meter/min zurücklegte.
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© Patrick Itter |
Foto: Reini Unger (Sieger der Masterklasse)
Auch wenn der Veranstaltung noch eine gewisse Jungfräulichkeit anhaftet, gehört das "friendly Handshake" in der Who-is-Who-Master-Klasse jenseits der 40 Lenze mittlerweile zum gewohnt guten Ton. So standen beim "FullGazRace" die üblichen "Verdächtigen" der hiesigen Lokal-Matadoren-Szene um Markus Biersack, Reini Unger, Oliver Gref, Eric Becker usw. wieder standesgemäß Gewehr bei Fuß und fackelten ihre bärenstarken Leistungen in der spannungsgeladenen Atmosphäre ab. Kameradschaftlicher Umgang ist zwar state of the art, doch nach dem Startschuß gehen Sympathiebekundungen flugs in Schall und Rauch auf. Dann ist Schluß mit lustig, statt Geschenke zu vergeben wird knallhart taktiert und verbissen um begehrte Podestplätze gebattelt. Trotz alledem waren die Rennen stets von fairem Sportsgeist geprägt, weshalb beinharte Duelle bzw. hautnahe Überholmanöver sturzfrei über die Bühne gingen. Es wird zwar auf Biegen und Brechen gefightet, dennoch herrscht unter den Mitstreitern trotz turbulenter Race-Hektik eine erstaunlich rücksichtsvolle Fairness. Schnellere Fahrer kündigten Überholvorgänge akustisch an, langsamere Biker machten bereitweillig Platz, wobei selbst bei brenzligen Überholmanövern und japsender Schnappatmung ein höfliches Danke oder Merce drin war.
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© Patrick Itter |
Foto: Markus Biersack (Zweitplatzierter in der Masterklasse). Beim Interview gab er ins Protokoll, dass er als Vorjahressieger gegen Reinis Unger gefahrene Schlussattacke nicht einen Hauch einer Chance hatte. Dieses Jahr gab's also quasi die Revanche, bei dem Reinhard Unger am letzten Anstieg davon zog und ein 20 Sekunden-Loch aufriss, weswegen er beim Zielsprint die Nase vorn hatte. Zur Ehrenrettung bleibt festzuhalten, dass sich Markus Biersack mit Verletzungspech herum schlug, was letztlich auch seinen Trainingsrückstand erklärte.
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© Patrick Itter |
Ein besonderes Lob gilt Streckensprecher Mane Seebauer, der gewohnterweise kompetent mit Witz und Humor das Event souverän moderierte. Auch dieses Jahr gab es bei der Siegerehrung unter den Kindern wieder strahlend leuchtende Augen.
Viele Radsportvereine wie beispielsweise der SG Painten, RSC88, Veloclub Ratisbona, RSC Waldkirchen, run & bike Kelheim e.V. sowie die Teams Edelsten, Team Baier und Fahrer vom Bundeligateam VALEO IT nahmen teil. Besonders erfreulich: trotz weiter Anreise - so nahmen beispielsweise Kids aus Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) teil - glänzten viele Nachwuchsracer mit Top-Platzierungen. Ein Facebook-Post vom RSC Waldkirchen brachte die Freude und Zufriedenheit zum Ausdruck: "Danke an Biketeam Regensburg e.V. für die klasse Veranstaltung. Unsere Kids waren von der Strecke sehr begeistert"
Dass die Sanis - trotz kniffliger Schlüsselpassagen und knallharter Fights - bis auf auf vereinzelte Schürfwunden-Desinfektionen nahezu arbeitslos blieben, und die Leute vom Stadler-Servicemobil mehr oder weniger die "Däumchen drehten" ist für eine Wettkampfveranstaltung - wo naturgemäß mit harten Bandagen im unwegsamen Gelände gekämpft wird - für alle Beteiligten überaus erfreulich.
Nicht nur die Teilnehmerzahlen lagen satt über Vorjahrjahresniveau, sondern auch zahlreiche Zuschauer strömten an den Streckenrand bzw. zu kniffligen Schürfgruben-Passagen und feuerten auf dem Race-Track lautstark ihre Heroes an.
Sieger in der Eliteklasse - Leonardo Sansonetti vom Team Baier Landshut e.V. (in der Mitte)
Da sowohl der Event-Premiere 2022 als auch der diesjährigen Folgeveranstaltung ein Bombenerfolg beschieden war stand einer weiteren Austragung des »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« eigentlich nichts im Wege. Noch dazu, wo die Starterliste (152 Starter, davon 120 männlich, 32 weiblich) gegenüber im Vorjahr eine Zuwachsrate von knapp 57% verzeichnete.
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© Zeitgemaess GmbH |
Retroperspektive - Das was der zweite »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup«
Der Zweirad-Center Stadler MTB-Cup wurde als Rennen im Rahmen der neuen Wettkampfserie des "Oberpfälzer Kinder Cup" zum zweiten Mal ausgetragen. Um die Mittagszeit - als die Siegerehrungen der Kinderklassen U5 - U13 über die Bühne gingen - war das Start- Zielgelände am Parkplatz beim Waldspielplatz Dürrbuckel proppenvoll.
Nachdem die Premiere des »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« - organisiert vom Biketeam Regensburg - schon letztes Jahr für Aufsehen in der Breitensportszene sorgte, setzte die Zweitausgabe am 1. Oktober 2023 noch eins oben drauf. Insgesamt lieferten sich 152 Teilnehmer in den unterschiedlichen Altersklassen auf den Rundkursen hoch motiviert um die Plätze. Natürlich spielte das sonnige Wetter und angenehm warme Temperaturen dem Event in die Karten, weswegen sich am letzten Drücker kurz vor Meldeschluss noch 70 Fahrer anmeldeten.
Das Start- Zielgelände am Parkplatz beim Waldspielplatz Dürrbuckel war brechend voll von Aktiven, Begleitern, Helfern und Zuschauern. Die Stimmung war bombastisch, überall traf man auf glückliche Gestalten. Egal ob leistungsstarke Elitefahrer, ambitionierte Hobby-Racer, ehrgeizige Nachwuchsfahrer oder Sprösslinge im Alter ab 4 Jahren die leuchtenden Augen signalisierten unmissverständlich, dass es kaum einer erwarten konnte sich volles Rohr ins Renngetümmell zu stürzen. Nachdem im Landkreis Regensburg fast zwei Jahrzehnte keine MTB-Rennen ausgetragen wurden, füllt der »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« ein bisheriges Wettkampfvakuum mit Bravour. Endlich wieder ein regionales Breitensport-Event, das nicht nur Fahrer aus Nah und Fern auf den Plan ruft sondern vermehrt auch Zuschauer an die Rennstrecke lockt.
Der »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« bietet auch Hobbyfahrern die Gelegenheit Rennluft zu schnuppern. Wem das Masters-Rennen - von Elite ganz zu schweigen - zu heftig ist, wo auf Messers Schneide hautnahe Positionduelle ausgetragen werden - dem bietet die Funklasse ein - sagen wir mal ein etwas entspannteres Aktionsfeld- mit verkürzter Distanz von drei Runden. Im Gegensatz zur ambitionierten Leistungsriege gehen "Just for Fun Biker" naturgemäß deutlich entspannter zu Werke, obgleich sich Hobbyfahrer natürlich auch nichts schenken. Man misst sich - genauso wie die Cracks - nur eben auf einem niedrigeren Leistungsniveau. Diesbezüglich appelliert das Biketeam an alle Hobbyisten Vorurteile abzulegen und sich trotz innerer Hemmschwellen berufen zu fühlen, mal spannungsgeladene Wettkampfluft zu schnuppern. Der Aufruf richtet sich selbstverständlich auch an Sportlerinnen. Der Veranstaltung täte es allemal gut, wenn in der Fun- und Masterklasse mehr "Otto-Normal-Biker das maue Starterfeld besser aufzufüllen würde. Spaß macht es allemal, sich unter Seinesgleichen zu messen und sich 3 Runden lang (Renndauer lag zwischen 34 und 42 Minuten) beherzt auszupowern. Warum nicht einmal auf einem abgesteckten Kurs Vollgas geben, an seine Grenzen gehen, sich von Zuschauern anfeuern lassen und an der Finishline sich im Glücksrausch aalen?
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Für die "Dabei sein ist alles - Sportler" gab's eigens eine verkürzte Funklasse (3 Runden), wobei eine regere Teilnahme an "Just for Fun-Fahrern" seitens des Veranstalters wünschenswert wäre. Mag sein, dass das "Race-Etikett" mit Transponder-Startnummer manchen Hobbyfahrer abschreckt. Doch im Ziel sprachen glückliche Gesichtsausdrücke eine deutliche Sprache: gehegte Bedenkenen erwiesen sich nach dem schweißtreibenden Einsatz als völlig grundlos. Jeder Finisher war nach dem Rennen froh und mächtig stolz dabei gewesen zu sein. Vielleicht ermutigt diese Tatsache manchen "Zweifler" über seinen Schatten zu springen und sich nächstes Jahr beim 3. »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« anzumelden.
Schade auch, dass die männliche Dominanz der Fahrer unübersehbar war, d.h. die Frauenquote ist ausbaufähig. Wäre schön, wenn das starke Geschlecht den Herren der Schöpfung ein wenig aufmischen würde, zumal es in den hiesigen Radsportvereinen eine ganze Reihe von Fahrerinnen mit exzellentem Leistungspotential und brillianter Fahrtechnik gibt.
Selbst Kinder - kaum dem Laufradalter entwachsen - hatten auf einem separat ausgesteckten Kurs am Waldspielplatzgelände ihren Heidenspaß.
Der Austragungsort in dem hügeligen Waldgelände am Waldspielplatz Dürrbuckel erwies sich als wahrer Glücksgriff, weil sich aus dessen unscheinbarem Terrain erstaunlich viel herauskitzeln lässt. Der Streckenverlauf auf geschwungenen Waldpfaden, naturbelassenen Trails, Schotterwege sowie über künstlich errichtete Hindernisse (Holzrampen) hat es in sich - vor allem wenn der Circle in vollem Karacho durchgezirkelt wird. Zudem wurde die Strecke mit einer technischen Passage aufgepeppt, bei der ein gewundener Uphill-Trail - bestückt mit queliegenden Baumstämmen samt steiler Schürfgrubenmulde und Rampenauffahrt überwunden werden mussten. Save the Date: 21. Juli 2024 Fotos (© Pattrick Itter/Curd Biedermann)