13. Waldmünchner Radrundfahrt 9. Juli 2023

Die Waldmünchner Radrundfahrt findet am 9. Juli 2023 bereits zum 13. Mal statt. Schon längst sind die attraktiven Mountainbike-Strecken kein Geheimtipp mehr. Allen voran die 68 km lange Route mit satten 1.674 hm über den (trailigen) Gibacht, der mit 936 m Höhe den Streckenzenit bildet.

Die Online Anmeldung wird ab dem 01.04.2023 freigeschaltet!

Startzeiten

Mountainbike

  • Tour E 68 km / 1.674 hm: Start 7.30 - 8.30 Uhr
  • Tour F 38 km /    870 hm: Start 8.30 - 10.00 Uhr

Rennrad

  • Tour A 123 km / 2.040 hm:  Start 8.00 - 9.00 Uhr
  • Tour B   94 km / 1.248 hm:  Start 9.00 - 10.30 Uhr
  • Tour C   60 km /    747 hm:  Start 9.00 - 10.30 Uhr
  • Tour D   20 km /    239 hm:  Start 10.00 - 11.00 Uhr

Je Teilnehmer fallen 2,00€ Pfand für die Startnummern an, die am Rad zu befestigen sind. Sie werden bei Rückgabe im Ziel erstattet.

In den Gebühren sind Getränke und Verpflegung an den Kontrollstellen enthalten.

Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren fahren kostenlos. Teilnahme nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten.

Die Online Anmeldung wird ab dem 01.04.2023 freigeschaltet!

Der frühe Vogel fängt den Wurm: für Voranmeldungen bis zum 26.05.2023 bzw. bis 30.06.2023 wird ein Frühbucherrabatt gewährt. Nachmeldungen vor Ort sind am Sonntag, den 9.07.2023 ab 6.30 Uhr bis zum jeweiligen Startschluss möglich.

Flyer

Ausschreibung

Rennrad-Routen

STARTNUMMERNAUSGABE

Morgenstund hat Gold im Mund. Wird man zu früher Stunde aber von so einem so sympatischen "Empfangskomitee" mit Lächeln begrüßt, dann dürften selbst Morgenmuffel in gute Stimmung kommen.

Startnummern können am Sonntag den ...2022 ab 6.30 Uhr am Start abgeholt werden.

Direkt bei der Startnummernausgabe (Mehrgenerationshaus) befindet sich ein kleines Lokal, wo man sich frühmorgens vor dem Start koffeinhaltige Muntermacher wie Kaffee oder Capucino bestellen kann. 

An den Kontrollstellen werden Getränke, Obst und Kuchen gereicht.

Für viele Biker zählt die Waldmünchner Radrundfahrt im Naturpark Oberer Bayerischer Wald noch zum Neuland, da 2018 erstmals zwei Mountainbike-Strecken ins Programm aufgenommen wurden. Dies heißt aber mitnichten, dass der Veranstalter nicht den Geschmack und die Bedürfnisse eingefleischter Cross Country Fahrer kennen würde. Ganz im Gegenteil, denn zum einen gehört dem TV-Waldmünchen eine versiert leidenschaftliche Biker-Riege an, zum anderen wartet die Grenzregion zu Tschechien mit einem sagenhaftem Terrain im kupierten Gelände auf. Eine überaus vorteilhafte Kombination, die sich letztlich in der abwechslungsreichen Streckenführung widerspiegelt. Einheimischen wie Insidern dürften die Vorzüge der Veranstaltung bekannt sein, alle anderen sollten die tipptopp beschilderten Strecken als echten Geheimtipp begreifen. Wer Lunte gerochen hat, der weiß was er am 4. Juli zu tun hat (vorausgesetzt Corona lässt es zu). 

An der ersten Verpflegungsstelle kann man durchschnaufen und sich stärken, bevor der nächste Berg ruft. 

Der ausgefeilte Streckenmix lässt Augen funkeln. Gleichwohl ist es der Forstbehörde, Jägern und der Stadtverwaltung zu verdanken, die unterschiedliche Interessen unter einen Hut bringen und ihre Genehmigung für die Veranstaltung erteilen. 

Beim knackigen Aufstieg zum Gibacht quert man den europäischen Radfernweg Iron Curtain Trail, der 10.400 Kilometer von der Barentssee bis ans Schwarze Meer verläuft. Wo einst militärische Sperranlagen und Stacheldraht Länder/Menschen voneinander trennten, kann man heute grenzüberschreitend wunderbar Mountainbiken. 

Mit knapp 1.700 Höhenmeter bietet die längere MTB-Strecke im teils gröberen Geläuf alles was das Bikerherz begehrt. Konditionell ist die Strecke anspruchsvoll. Fahrtechnisch trifft dies im Bereich des Gibacht, Voithenberg und Bleschenberg ebenso zu, was umso mehr bei aufgeweichtem Untergrund, glitschigen Wurzeln und rutschigen Steinplatten gilt. Dann ist feinfühlige Körperbalance, fahrerisches Geschick, Reaktionsschnelligkeit und dosiertes Tempo gefragt, um keinen "Freiflug" zu provozieren. Manch giftige Rampe gerät zum Kampf gegen die "Naturgewalt", der schon mal den inneren Schweinehund auf den Plan ruft. Doch Sinnkrisen kommen und gehen. Frohlockt eine rasante Abfahrt oder kurvige Flowpassage, ist der Spuk genauso schnell wieder vorbei wie er unvermittelt gekommen war. Wer beispielsweise den steilen Stich zum Bleschenberg auf Biegen und Brechen trotzdem nicht schafft, gibt sich keine Blöße hier abzusteigen. Angeblich hat diese "Himmelspforte" bislang noch nicht mal der beste Fahrer des Vereins gepackt. Wer hoch motiviert über sich hinaus wachsen möchte kann seinen Freunden zeigen wo der Bartel den Most holt. 

Wohlweislich werden auch zahmere Streckenvarianten über 37 km bzw. eine leichte Familientour (20 km) angeboten. Ob Senior, Mama, Papa, Kind oder Enkel - Altersgrenzen gibt es keine. Bike-Cracks, E-Biker, Freizeit- und Familienbiker sind herzlich Willkommen, um mit Spaß und Erlebnisfreude an der Veranstaltung teilzunehmen. 

Alte Hasen" schwärmen regelrecht von der sanft kupierten Naturlandschaft, von tadelloser Organisation und nicht zuletzt von erstaunlich günstigen Startgebühren. Dass sich die schwach besiedelte Naturregion nahe der tschechischen Grenze - fern von Trubel und Hektik - ihren lieblichen Charme bewahrt, genießt man auf Schritt und Tritt.

Der Spannungsbogen zwischen körperlicher Anstrengung, Genuss und Lebensfreude verläuft beim Mountainbiken ja bekanntermaßen im stetigen Wechselspiel. Das ist bei der Waldmünchner Radrundfahrt nicht anders. Vielleicht dreht sich das Rad der Emotionen sogar noch einen Ticken schneller. 

Beide Strecken führen über den Gelübdekreuzweg zunächst hinauf nach Herzogau und weiter Richtung Gibacht, wo sich die Wegegabelung befindet. Für die Hartgesottenen schwenkt die Tour E über das Gebirgsmassiv des Gibacht auf die höchste Erhebung der Oberpfalz (Kreuzfelsen) ein. Steile Trailabfahrten am Reiseck führen über Machtesberg nach Moosdorf. 

Wie schnell man die Tour A bewältigen kann zeigte Armin Duschner, der nach 3:29 Stunden bereits am Waldmünchner Marktplatz eintraf. Da die Waldmünchner Radrundfahrt nicht als Rennveranstaltung deklariert ist, erfolgt dementsprechend auch keine offizielle Zeitnahme.

E-Biker sind selbstverständlich startberechtigt. Aufgrund zweistelliger Wachstumsraten der Stromer, dürfte der Anteil der E-Bike-Teilnehmer künftig sprunghaft zunehmen.

In Sachen Wege-Kennzeichnung gibt's ne glatte 1 mit *, denn die auffällige Wegmarkierung (Bodenpfeile, Beschilderung, Flatterbänder) macht das Navigieren im unwegsamen Gelände zum Kinderspiel. 

 Bergmassiv Gibacht

Das Bergmassiv Gibacht stellt ein Bindeglied zwischen dem Bayerischen Wald und dem Oberpfälzer Wald dar. Der Bergrücken besteht aus den Gipfeln Kreuzfelsen (936 m) - höchste Erhebung der Oberpfalz, Tannenriegel (910 m), Reiseck (902 m) - dort befindet sich das Gläserne Gipfelkreuz - sowie dem Cerchov (1.042 m) auf tschechischer Seite. 

Auf dem Tannenriegel befindet sich seit dem Jahr 2007 der Leuchtturm der Menschlichkeit. Es ist ein Symbol des Friedens, wofür rund 10 Tonnen Steine aus verschiedenen Regionen und Ländern vermauert wurden. Die vier individuell gefertigten Glaselemente leuchten mittels Solartechnik nachts ihre Botschaft aus. Eine Weltscheibe, ein christliches Kreuz, ein islamischer Halbmond und ein Davidstern senden die Lichtsignale in die Welt, um uns zu mehr Frieden und Verständnis untereinander aufzurufen. 

Wer bei der Waldmünchner Radrundfahrt nicht gerade auf der "Flucht" ist, sollte sich einige Minuten Zeit nehmen und auf dem Tannenriegel / Reiseck die geniale Panoramaaussicht über den Hohenbogenwinkel genießen.

 

Bild oben: Gläsernes Gipfelkreuz (Befahrung der TRANS BAYERWALD im Rahmen der Further Bergwoche).

Sicherheit wird groß geschrieben. So weisen große Warnschilder auf gefährliche Straßenkreuzungen oder steilere Abfahrten hin was für geschärfte Sinne sorgt. 

Befahrbare Holzstege zum Schutz der Natur. So hinterlässt der Mensch in sensiblen Biotopen keine umweltschädlichen Spuren. 

Diese Herrschaften hatten sich für ihre Verpflegungsstelle wohl den idyllischten Platz überhaupt an der plätschernden Schwarzach gegenüber der Klostermühle Thurau kurz vor Schönthalausgesucht. Nur der gut gemeinte Hinweis, dass bis zum Ziel allenfalls zwei "Bergchen" kommen, war gelinde gesagt glatt untertrieben. Neben dem fiesen Bleschenberg empfingen im Schlussabschnitt noch weitere Scharfrichter die erschöpften Gemüter. Auf diesem Streckenabschnitt verläuft der Schwarzachtal-Radweg.

 Die Waldmünchner Radrundfahrt verläuft abschnittsweise auf der TRANS BAYERWALD Route, was an der Beschilderung zu erkennen ist. Die erste Etappe der Südroute (Furth im Wald - Rötz) quert das Waldmünchner Urlaubsland bzw. die 7. Etappe der Nordroute (Lam-Furth im Wald) den Hohenbogenwinkel.

Besonders kurvige Waldpassagen mit abwechlsungsreicher Streckencharakteristik über Stock & Stein bereiten jede Menge Spaß.

Do geht's lang - vorbildliche Wegweisung gleich mit 3 Pfeilen markiert - Bravo! Im Eifer des Gefechts übersieht man selbst im Anschlag gefahren keinen Abzweig.

1.700 Höhenmeter bedeuten analog auch rasante Abfahrten wo zwar der Körper weniger - dafür der Kopf umso mehr - zu leisten hat. Bis auf wenige Schlüsselstellen bewegt sich der Schwierigkeitsgrad im S0 - S1-Bereich, d.h. für "Durchschnitts-Mountainbiker" ist die Strecke gut zu bewältigen.

Zielankunft

Nachdem man im Ziel im staatlich anerkannten Luftkurort Waldmünchen aufgeschlagen ist folgt mit Speis & Trank das Ritual der Belohnung auf den Fuß. 

Dank ehrenamtlicher Vereinsarbeit und diversen Sponsoren lagen die Startgebühren - Kinder nahmen sogar kostenlos teil - auf einem erstaunlich niedrigem Preisniveau. Und wenn wir schon bei den Preisen sind: Bier, Radler, Weizen für 2€, Bratwurstsemmel 2.50 und Steaksemel 3.50 bzw. Kuchen und Kaffee jeweils nur 1.50 - wo gibt's das noch? 

Magic-Moment

Die euphorische Glückshormonausschüttung ist unschwer an den strahlenden Gesichtern der erschöpften Ankömmlinge zu sehen. Schlägt man am Ausgangspunkt - wo man Stunden zuvor gestartet war - ausgepowert auf, fühlt man sich im doppelten Sinn geerdet. Feierabend – finito - jetzt ist erst mal Zeit für "Dolce Vita".

Gegenseitiges Abklatschen und fix & foxi lässig auf einer Bierbank Platz zu nehmen ist ein lang ersehnter Augenblick, bei dem sich Erschöpfung, Müdigkeit, Freude, Stolz und Genugtung zu einem unerklärbaren Gefühlsstrudel vermengen. Ausgemergelt aber happy anzukommen löst ein erhabenes "Ich-hab's-geschafft-Feeling" - verbunden mit Demut und Glückseligkeit - aus. Selbstzufrieden sich mit Freunden auszutauschen, das Erlebte vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen und sich zur "Feier des Tages" genüsslich eine Belohnungshalbe und Grillgut zu gönnen macht nicht nur alle Strapazen mit einem Schlag vergessen, sondern ist gelinde gesagt das höchste der Gefühle. Es ist ein crazy Magic Moment, den das Gehirn als Belohnung für die Schinderei registriert und gemeinhin den "Suchtbazillus" der Leidenschaft erklärt. Das besondere daran ist, dass solch euphorische Glücksmomente für kein Geld der Welt zu haben sind - sie wollen schlichtweg im Schweiße des Angesichts hart erarbeitet und somit redlich verdient sein.

Fazit

Es lohnt sich auf alle Fälle - selbst bei längerer Anfahrt - dem schmucken Waldmünchner Urlaubsland sprichwörtlich seinen Stempel - genauer gesagt sein Stollenprofil - aufzudrücken. Allerdings gibt es für manche Genossen einen Wehrmutstropfen, die auch eine Leidenschaft für's Rennrad haben. Dann hat man ein ernsthaftes Entscheidungsproblem an der Backe, weil die Routen mit welligem Streckencharakter von Radsportlern und Genussradlern in den höchsten Tönen gelobt werden. Asphalt oder Gelände? Gute Frage. Wer sich nicht entscheiden kann, wirft einfach eine Münze und überlässt der Glücksfee die Ansage. 

Die teilnehmerstärksten Gruppen erhalten folgende Auszeichnungen:

- 1. Platz: Gutschein der Metzgerei Ruhland, Waldmünchen über ein Spanferkel

- 2. Platz: Gutschein der Brauerei RhanerBräu über 30 l Bier

- 3. Platz: Gutschein der Brauerei RhanerBräu über 20 l Bier

Geehrt wurden die teilnehmerstärksten Vereine. Bild: links 2. Abteilungsleiter Franz Kistler; zweiter v. rechts Johann Bierl (Sportwart Rad); rechts Martin Frank (2. Bürgermeister Stadt Waldmünchen).

Der Spruch auf "Auftanken im Bayerischen Wald" kann man nach der Zielankuft mit leergefegten Glucosespeichern durchaus doppelsinnig verstehen.   

Mountainbike-Revier Hohenbogenwinkel / Waldmünchner Urlaubsland

Rückblick

2018 hatten die Mountainbike-Routen bei der Waldmünchner Radrundfahrt ihre Premiere. Dass sie auf Anhieb für so große Begeisterung sorgten beweist, wie gut die "Locals" der Ski- und Radsportabteilung des TV Waldmünchen die Bedürfnisse der Mountainbiker kennen. Knackige Anstiege, tricky Schlüsselstellen und rasante Abfahrten ließen zwar kaum Verschnaufpausen zu, dafür versprachen die fahrtechnischen Schmankerl reichlich Fahrspaß. Die Veranstaltung verbuchte über 350 Teilnehmer, was einen neuen Rekord markierte. 120 von ihnen wählten eine der beiden Mountainbike-Strecken, die erstmals angeboten wurden. Damit waren insgesamt 153 Teilnehmer mehr am den Start als im Vorjahr. "Eine grandiose Steigerung", wie Johann Bierl vom Organisationsteam der TV-Ski- und Radsportabteilung bei der Siegerehrung sagte.  

Nachdem die Veranstaltung 2020 coronabedingt ausfiel bleibt abzuwarten, ob sie 2021 ordungsgemäß durchführbar ist (wir bleiben am Ball und berichten zeitnah über etwaige Entscheidungen).

zum Waldmünchner Urlaubsland

Infos/Bezugsquellen

TV Waldmünchen e. V.
Lehnerstrasse 18

93449 Waldmünchen

Tel.: 09972 - 8972

Mail: info@waldmünchner-radrundfahrt.de

Web: Waldmünchner Radrundfahrt