Streckengrafik mit Höhenprofil - Moldauquelle


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Streckenbeschreibung

Radlkönige auf grenzenloser Tour! Ausgangs- und Endpunkt unserer Tour ist Neuschönau – einladender Ferienort am Fuße des Lusens und als Tor zum Nationalpark Bayerischer Wald bekannt. Touristisch aktiv und doch die Ursprünglichkeit noch nicht verloren – so präsentiert sich Neuschönau seinen Gästen. Das breit gefächerte Programm bietet für Sportler z.B. über 200 km Radlstrecken und Mountainbike-Verleih, der Brauchtumsliebhaber trifft sich alljährlich bei der sogenannten „Lousnacht“ am 5. Januar und beim Natur- und Tierfilmfestfestival sind die Kulturbegeisterten eingeladen.

Besonders stolz sind die „Koishüttler“, wie die Neuschönauer Bevölkerung im Volksmund genannt wird, auf die Auszeichnung „Bärchenort“. Das bedeutet soviel wie: Familien und Kinder sind hier sehr gut aufgehoben und werden bestens betreut! Am schönen Granitbrunnen vor der Tourist-Info (km-Zähler: 0) starten wir also unsere Tagestour durch die beiden Nationalparke Bayerischer Wald und Böhmerwald. Wohlwissend, dass wir für alle Strapazen gerüstet sind: Die Igel-Bus-Tickets für die Heimfahrt haben wir in der Tourist-Info gekauft und nun in der Tasche, auf der Radkarte, die wir ebenfalls an gleicher Stelle erhalten hatten, sind auch die Abkürzungsmöglichkeiten und Umstiegsmöglichkeiten auf den Igelbus vermerkt, die Personalausweise sind gültig und eingesteckt.

Also los geht`s: Nach links, dorfauswärts zum Info-Zentrum, so führt uns die Hauptstraße. Nur 1 km ist es bis zum Hans-Eisenmann-Haus, das oberhalb der Hauptstraße auf einer kleinen Anhöhe liegt und ca. 130.000 Besucher pro Jahr anlockt. Mit viel Wissenswertem zum Ökosystem Wald, Kunst- und Dauerausstellungen, Tonbildschauen und Fachbibliothek beheimatet es ein interessantes Angebot für alle Naturliebhaber. Nur wenige Meter später überqueren wir die Hauptstraße und stehen direkt vor dem Großparkplatz und dem Eingang zum Tierfreigelände – für viele sind die hier lebenden Wölfe, Luchse und Bären der Inbegriff des Nationalparks.

Wir wollen aber heute lieber radeln und lassen die Wildtiere im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und biegen sofort nach dem Überqueren der Hauptstraße rechts auf die Sandstrecke des Nationalparkradweges ein. Bis zur Sagwassersäge windet sich der Weg flach durch Schatten spendende Baumriesen. An der Sagwassersäge münden wir in die Teerstraße ein und folgen dem Verlauf rechtsweisend. Früher stand hier ein Holzwerk. Inzwischen sind von der Rohstoffverarbeitung nur noch Maschinenreste übrig und der kleine Parkplatz ist beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Lusen und ins Felswandergebiet geworden. Kurz bevor unsere Trasse in die Hauptstraße einmündet führt uns der Nationalparkradweg nach links, wieder auf unsere Sandstrecke. Von jetzt an folgen sechs Kilometer abwechslungsreiches Gelände mit einigen Steigungen und Abfahrten nahezu parallel zur Autostraße. Die nächste Abzweigung nach links ist bei km 8,7 und mitten in einer Abfahrt. Also Vorsicht, damit die ´Ausfahrt´ nicht verpasst wird.

Ein 200 Meter langer Anstieg ist noch zu bewältigen bevor wir gemütlich und ohne große Anstrengung bis nach Mauth radeln. Wir münden in die Teerstraße ein und lassen uns nach rechts ins Tal rollen. Bereits nach 250 Meter treffen wir auf die sogenannte Reschbachtalstraße. Wenn wir nach rechts abbiegen, machen wir einen kurzen Abstecher nach Mauth bzw. zum dortigen Badesee der einladend und idyllisch direkt an unserem Tourverlauf liegt. Wir halten uns aber nach links in Richtung Finsterau/Grenzübergang und folgen der Teerstraße immer entlang des Reschbaches – landschaftlich wohl einer der reizvollsten Abschnitte unserer Tour. Noch dazu lässt uns der nur mäßige Höhenunterschied (100 Höhenmeter auf 6 km) genügend Muße um die Schönheiten der Landschaft zu bestaunen.

Zum Schluss des Tales steigt der Weg nun auf einer Länge von 800 Metern an und wir halten uns rechts in Richtung Freilichtmuseum. Bevor wir in der urgemütlichen Museumsgaststätte mit einem wunderschönen Biergarten einkehren können, liegt noch ein 400 Meter langer Wadlbeißer vor uns. Inspiriert vom Gedanken an ein gekühltes Bier und eine Brotzeit fliegen wir geradezu den Anstieg hinauf. Außerdem hat das Freilichtmuseum noch viel Interessantes zu bieten: Brauchtumsaufführungen, Holzhandwerker, Kräuterwanderungen und Brotbacken – kurzum: es ist ein lebendiges Museum! Die anstrengendste Etappe steht uns nun bevor: Auf den nächsten 8 km zum Grenzübergang und auf den Postberg im Böhmerwald sind 360 Höhenmeter mit Steigungen von bis zu 17 % zu bewältigen.

Wer sich diese Tortour ersparen will, steigt einfach vor dem Eingangsgebäude des Freilichtmuseums in den Igelbus ein (Abfahrtszeiten: 10.29 Uhr, 11.59 Uhr, 15.29 Uhr) und lässt sich bis zum Grenzübergang Finsterau kutschieren. 5,5 km und schlappe 200 Höhenmeter genießt man gemütlich bei der 30minütigen Fahrt. Alle, die sich im Museum genügend gestärkt und ausgeruht haben, strampeln zuerst einmal am Freilichtmuseum nach rechts ca. 1,2 km bergauf bis zur Ortsmitte nach Finsterau.

Am Gasthof Bärnriegel biegen wir links ab und bleiben auf der geteerten Hauptstraße. Obwohl uns die Beschilderung teilweise Abzweigmöglichkeiten anbietet, nehmen wir den Zweikampf mit dem Berg an, bewältigen die 17%-Steigung und werden dafür am Gipfel mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Diese Pause zum Genießen und Ausruhen haben wir uns wahrlich verdient! Die Tour führt uns weiter geradewegs zum Grenzübergang. Dass dieser Streckenabschnitt für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist und das Befahren nur noch für Grenzbeamte und die Igelbusse erlaubt ist, gibt uns das Gefühl „Radlkönige“ zu sein. Infolge der Borkenkäferbekämpfung wurde zudem der Waldbestand in diesem Abschnitt gelichtet und wir haben tolle Aussicht auf den Lusen im Westen sowie das bayerisch-böhmische Waldgebirge im Osten.

Den Grenzübergang erreichen wir nach ca. 24 km. Waren sowohl im Mittelalter zu Zeiten des Salzhandels auf dem sogenannten „Goldenen Steig“ als auch im letzten Jahrhundert die Grenzbeamten die natürlichen Feinde der Schmuggler und Wilderer, so haben sich die Zeiten nun geändert. Mit einem freundlichem „Dobri den – Guten Tag“ grüßen uns die Polizisten als Freunde und verlangen nur noch das Vorzeigen des Personalausweises. Manchmal nicht einmal mehr das!

Gleich nach dem Grenzübergang erreichen wir die ehemals höchstgelegenste Ortschaft des Böhmerwaldes: Bucina auf 1.135 Meter über NN. Einige Ruinen zeugen noch von menschlichem Dasein. Ein Hotel befindet sich derzeit an dieser exponierten Stelle im Bau und das Informationsgelände mit Schautafeln in deutscher und tschechischer Sprache erläutert die Kultur- und Entstehungsgeschichte der Grenzregion mitsamt der Nationalparkphilosophie. Gut positionierte Ruhebänke laden zum Verweilen ein und der Blick schweift über die schier endlosen Höhen. Hier versteht man wohl die Heimatliebe des bekanntesten Schriftstellers dieser Region, Adalbert Stifter, am besten, wenn er schreibt „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“

Kurz nach der „Michei-Bauern-Kapelle“ führt uns der Weg nach links zur Moldauquelle (Pramen Vltavy) und wir folgen immer der rot-weiß-roten Markierung. Bei km 26,1 haben wir am Postberg (Pod Strazi) mit 1.285 m über NN den höchsten Punkt unserer Tour erreicht und eine 800 Meter lange Abfahrt zur Moldauquelle lässt uns neue Kräfte sammeln. Am Ende der Abfahrt halten wir uns rechts, der nun weiß-blau-weißen Beschilderung zur „Pramen Vltavy“ und nach Kvilda folgend. Die Moldauquelle ist mit Holzpalisaden eingefasst und eines der Nationalsymbole der tschechischen Bevölkerung. Angeblich beschert es jedem Reichtum und Glück, der Münzen in die Moldauquelle wirft. Wir wundern uns darüber nicht, glauben an diese Volksweise und lassen bereitwillig einige Groschen in die Quelle fallen.

Noch immer bleiben wir der weiß-blau-weißen Markierung treu und auf der geteerten, leicht abschüssigen Straße kreuzen wir einige Male den Lauf der Moldau bis wir die Ortschaft Kvilda und die vorgelagerten Mäander der Moldau im Blickfeld haben. Obwohl uns der Weg zurück zum Grenzübergang bereits oberhalb von Kvilda (1.065 m über NN) an der Spitzkehre nach rechts führen würde, nehmen wir den Abstecher in die Ortsmitte gerne in Kauf. Eine wunderschön holzvertäfelte Kirche, zahlreiche Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten und die Infostelle des Nationalpark Böhmerwaldes lohnen diesen Kurztrip bestimmt. Damit wir unseren gewünschten Weg zum Grenzübergang einschlagen, müssen wir bei der Ortsausfahrt aufpassen.

Die abknickende Vorfahrtsstraße lockt uns nämlich mit einer schönen Abfahrt nach links in Richtung Borova Lada. Wir radeln allerdings geradeaus bzw. halten uns nach rechts und folgen der nun weiß-grün-weißen Beschilderung. Die leicht ansteigende, geteerte Straße führt uns geradewegs zurück zum Aussichtspunkt beim Hotel und zum Grenzübergang. Ab dem Grenzübergang (Igelbusabfahrt nach Neuschönau: 15.50 Uhr, 16.50 Uhr, 18.10 Uhr) geht es nun den selben Weg wieder zurück nach Neuschönau und so genießen wir nun die Abfahrten nach Finsterau (km 44,8), biegen am Gasthof Bärnriegel rechts ab zum Freilichtmuseum (km 46,0.

Igelbusabfahrt nach Neuschönau: 16.01 Uhr, 17.01 Uhr, 18.21 Uhr), daran vorbei und im Tal nach links (km 46,5) auf die Reschbachtalstraße bis nach Mauth. Dort kurz vor der Einmündung in die Hauptstraße (Igelbuszustieg in Richtung Neuschönau um 16.10 Uhr, 17.10 Uhr, 18.30 Uhr) nach rechts auf den Nationalparkradweg nach Neuschönau/Spiegelau, weiter 250 Meter bergauf, dann nach links und auf der ausgeschilderten Strecke den bereits bekannten Abschnitt nun mit mehr Abfahrten denn Steigungen zurück zum Tierfreigelände und nach Neuschönau.