Dreisesseltour - Gipfelspaß im Dreiländereck

Die »Dreisesseltour« hat es in doppelter Hinsicht in sich. Einerseits verlangt die knackige Bergroute gewisse Leidensfähigkeit und gute Klettereigenschaften (es sei denn, dass man auf Akku-Unterstützung setzt). Andererseits bekommt der schweißgebadete Gipfelstürmer ein atemberaubendes Bilderbuchpanorama serviert, das jeden unweigerlich in den Bann zieht. Abgesehen vom Windbruch bieten die wegen Borkenkäferbefall abgestorbenen Wälder rund um den Dreisessel auf den ersten Blick eine surreale - ja sogar gespenstige Szenerie. Gleichwohl ist es spannend zu erleben, wie der Borkenkäfer zwar unübersehbar sein zerstörerisches Machwerk vollbringt wobei sich beim genaueren Hinsehen nichtsdestotrotz beobachten lässt, wie sich die Natur durch zart nachwachsende Vegetation ohne menschliche Eingriffe wundersam wie Phönix aus der Asche selbständig erneuert. So gewährt das Totholz Lebensraum für verschiedenste Arten von Tieren sowie Schutz für nachwachsende Bäume. Bewundernswert, wie sich Mutter Natur ohne künstliche Eingriffe des Menschen selbständig regeneriert und nach und nach eine neue, robustere Baumgeneration gebiert. Eine Umgebung die das Gefühl vermittelt, als radle man auf einem anderen Stern.

Blick zurück: durch die schwer zugängliche und menschenleere Bergregion zwischen Dreisessel und Plöckenstein wandelte im 19. Jhrd. der weltbekannte Schriftsteller und Maler Adalbert Stifter (* 23. Oktober 1805 in Oberplan, Böhmen, † 28. Jänner 1868 in Linz) regelmäßig zu Fuß. Von seiner Reiseerzählung "Aus dem bairischen Walde" (1867) stammt das treffliche Zitat: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“ 

Wer weniger mit Kondition & Power gesegnet ist, kann den Dreisesselberg (1333m) von Haidmühle oder Neureichenau im Dreiländereck natürlich auch mit dem e-Bike bezwingen. Dabei besteht sogar die Wahlmöglichkeit, ob man das Dreisessel-Dejavu On- oder Offroad in Angriff nimmt. Je nachdem lässt sich der Bayerwaldgipfel entweder auf der Staatsstraße 2130 und Dreisesselstraße mit dem Rennrad/Trekkingbike/e-Bike bezwingen, oder macht sich stollenbereift mit dem Mountainbike durch's Gelände auf den Weg. 

 Streckenchronik für Straßenradler: Die Dreisesselstraße weist eine relativ gleichmäßige Steigung auf. Von der Abzweigung der Hauptstrasse Altreichenau - Haidmühle bis zum Gipfel sind es ca. 13 km, wovon die ersten 4 km nur leicht ansteigen. Danach pendelt sich die Steigung auf  5-7% - unterbrochen von flacheren Passagen - ein. Die letzten 3 km werden mit 7-9% bis zum Parkplatz etwas steiler. Doch der knackige Schlussanstieg mit über 20% (ca. 250 m) zum Berggasthof Dreisessel zieht nochmals heftig die Daumenschrauben an.

Offroad-Vorsichtshinweise: Abfahrten vom Dreisesselgipfel auf teils ausgesetzten Pfaden und Singletrails erfordern zwingend eine adäquate Fahrtechnik (Schwierigkeitsgrad S1 - S 2). Wer sich dem nicht gewachsen fühlt bzw. wem die Erfahrung im gröberen Gelände fehlt, sollte auf der Dreisesselstraße abfahren. Umso mehr, wenn witterungsbedingt der Boden aufgeweicht und rutschig ist, was u.U. selbst für Könner zur Herausforderung mutieren kann. Um den steileren Gefällpassagen im Gipfelbereich zu entgehen besteht die alternative Möglichkeit, die Dreisesselstraße bis zu einer Höhe von 1085 m runter zu fahren, um dort auf halber Strecke wieder in jenen Waldpfad abzubiegen, den man zuvor im Uphill hinauf kurbelte.

Lage des Dreisesselberges

Der Gebirgskamm des Dreisessels erhebt sich südöstlich der Gemeinde Haidmühle bzw. nordöstlich der Gemeinde Neureichenau im Landkreis Freyung-Grafenau. Die Grenzlinie zu Tschechien verläuft rund 400 m südöstlich am Gipfel des Dreisesselberges vorbei. Das unweit des Plöckenstein gelegene Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien befindet sich etwas 3 km südöstlich des Dreisessels. Die höchsten Erhebungen im Dreisessel-Massiv sind: Plöckenstein (1.364 m), Hochstein (1.333 m) und Dreisesselfelsen (1.312 m).

Streckenverlauf

Start Haidmühle, Neuthaler Straße (830 m) → Kirchbergstraße (alternativ Haidhäuser Straße) → Kapellenweg → Sankt Marien Kapelle, KM 1.0 (883 m) → Kreuzbachklause, KM 3.8 (923 m) → Einmündung in Dreisesselstraße, KM 6 (1.083 m) → Abzweig steiler Pfad, KM 8.7 (1.223 m) → Einmündung Wanderweg Dreisessel-Hochplateau, KM 9.0 (1.280 m) → links Richtung Hochstein (1.333 m) / rechts Richtung Berggasthof Dreisessel (1.312 m)

Tour-Eckdaten

  • Streckenlänge: 17,8 km
  • Höhenmeter gesamt: 509 hm
  • Höchster Punkt 1 333 m
  • Tiefster Punkt 830 m
  • Ausgangspunkt/Endpunkt: Haidmühle
  • Überwiegend unasphaltierte Passagen (alternativ Straßenverbindung)
  • Fahrzeitprognose bei gemütlicher Fahrweise inkl. Pausenstopps/Einkehr: etwa 4 Stunden

Highlights / Sehenswürdigkeiten

  • Sankt Marien Kapelle

  • Kreuzbach-Triftkanal

  • Kreuzbachklause

  • Aussichtsfelsen am Hochstein
  • Bischof-Neumann-Kapelle

  • Wasserfälle am Kreuzbach

Dreisessel Tour Video

Für Mountainbiker gibt es im Dreiländereck ein besonderes Zuckerl, da die 63 km lange "Königsetappe" (1.800 hm) der TRANS BAYERWALD den Dreisesselgipfel überquert. Die prestigeträchtige Bayerwald-Langstrecke verläuft auf der 3. Etappe  von Waldkirchen nach Mitterfirmiansreut. Sie führt von Jandelsbrunn nach Neureichenau auf dem Adalbert-Stifter-Radweg, bevor die Route von der südöstlichen Seite her dem Dreisesselberg zusteuert.

Im übrigen durchquert die Nordroute» der TRANS BAYERWALD« (Etappe 2-5) sowie die 6. Etappe der Südroute (Bischofsmais - Eging am See) den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« auf einer Länge von insgesamt 163 Kilometer. Wahrlich viel "Holz", das im wildromantischen Naturidyll des Grünen Dach Europas reichlich Fahrspaß bietet.

Streckengrafik mit Höhenprofil - Dreisesseltour


Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.

Haftungsausschluss:

Biketouristik – Media übernimmt keine Gewähr für die Korrektheit downgeloadeter Trackdaten. Die Verwendung von GPS-Tracks geschieht in Eigenverantwortung des Users und schließt Haftungsansprüche gegenüber dem Anbieter ausnahmslos aus.



Start- Zielort Haidmühle

Bild oben: Katholische Pfarrkirche St. Maximilian, Haidmühle. Die Gemeinde Haidmühle – staatlich anerkannter Erholungsort - liegt in einer sanften Talmulde unweit der Grenze zur Tschechischen Republik im Bayerischen Wald, genauer gesagt im Dreiländereck Deutschland (Ostbayern), Tschechien (Südböhmen) und Österreich (Österreichisches Mühlviertel). Umgeben von reizvoller Berg- und  Waldlandschaft breitet sich z.T. ein grenzüberschreitendes Radtourennetz aller Schwierigkeitsgrade aus. Zum Radfahren herrschen ideale Bedingungen, weil die Gegend nachweislich eine der reinsten Luftqualitäten Deutschlands besitzt was den Freizeit- und  Erholungswert ungemein steigert.

Streckenbeschreibung

Gestartet wird in Haidmühle und radelt ortsauswärts über die Neuthaler-Straße.

Ab dem Abzweig der Haidhäuser Straße, die alsbald in den Kapellenweg übergeht beginnt die erste Steigung.

Nach kurzem Anstieg befindet sich rechtsseitig 100 m abseits am ehemaligen Eisernen Zaun im Wald versteckt die Sankt Marien Kapelle (erbaut 1972. Von 9.00-21.00 Uhr spielen die Glocken stündlich das Ave Maria von Lourdes. 

Die durch den Borkenkäferbefall entstandene Waldlichtung erlaubt einen Blick auf den Haidel (1166 m ü.NN), der durch seinen Aussichtsturm (links) und Fernsehturm (rechts) erkennbar ist.

Nach dem Waldende wird in einer kleinen Talsenke der Islandpferdehof passiert. Der freie Blick zum majästetischen Dreisesselberg signalisiert der Psyche eine klare Ansage: vor dem ersehnten Gipfelglück stehen erst mal knackige 500 Höhenmeter auf dem Programm. Der Markweg geht am Waldrand in eine unasphaltierte Forststraße über. 

Nach 3,5 km wird die Dreisesselstraße gequert.  Schräg versetzt beginnt der 1 km lange Triftersteig zur Kreuzbachklause, wo etliche Schautafeln über die Geschichte des Holztriftens informiert.

Wanderschilder mit Entfernungsangaben erleichtern die Orientierung. 

Der Kreuzbach-Triftkanal

Kaum vorstellbar, dass bis vor 200 Jahren hier noch ein nahezu undurchdringlicher Urwald wuchs, Die Kammlagen des Böhmerwalds waren damals vom restlich verbliebenen Urwald Mitteleuropas bedeckt. Die unzugänglichen Hochlagenwälder blieben lange Zeit ungenutzt, da sie viel zu weit von den mittelalterlichen Städten entfernt lagen. Durch die fernab einsetzende Industrialisierung sowie dessen ausgelöste Bevölkerungswachstum setzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für diese bislang unwirtliche und unbewohnte Gegend ein tiefgreifender Wandel ein. So benötigte der dramatisch gestiegene Energiebedarf (wie z.B. in den Großstädten Wien und Prag) Unmengen Brennholz. Zur damaligen Zeit war jedoch ein leistungsfähiger Massentransport des nachwachsenden Rohstoffs einzig über Fließgewässer möglich. 

1861 wurde mit dem Bau der Kreuzbachklause und dem zugehörigen Kanal begonnen, um das Dreisesselwasser in den Osterbach und weiter in die Ilz zu leiten. Bis nach dem Ersten Weltkrieges wurde die Baumstämme der Region über den Kreuzbachkanal nach Passau in die Donau und von dort weiter Richtung Wien gedriftet und geflösst.

Nachdem der Kreuzbach-Triftkanal nicht mehr genutzt wurde verfiel er großteils. Der Triftkanal folgte einst dem "Spitzenberger Steig" um den Nordhang des Dreisessels herum wo der Wald nur geringes Gefälle aufwies. Vor der Einmündung der Dreisesselstraße in die Staatsstraße zweigt er zur Frauenberger Flur - die so genannte Rusel - ab, von wo der Triftkanal in ein steiles Gefälle überging. Die dortige Steinpflasterung ist auch heute noch gut erhalten. Der Triftkanal folgte der Kanalstraße durch Frauenberg und überwand südlich der Ortschaft die Europäische Hauptwasserscheide. Eine weitere Wasserscheide wurde in Branntweinhäuser überwunden, um in den als Triftgewässer ausgebauten Osterbach zu münden. Schautafeln informieren über die historische Transporttechnik, lokale Besonderheiten der Triftkanäle sowie über die grenzübergreifende Kulturlandschaft der Bischofsreuter Waldhufen, welche als Zeugnisse des landschaftsprägenden Wirkens des Menschen erhalten geblieben sind. KulturLandschaftsMuseum

Bild: Bayernbike-Recherche- und Exkursionsfahrt mit Drohne. 

 Hinweis: Der Triftsteig verläuft stellenweise durch sensible Naturbereiche, weswegen von dem Pfad nicht abgewichen bzw. empfindliche Uferzonen der Klause, Bachläufe und angrenzende Moore nicht betreten werden dürfen. Es versteht sich von selbst, keine Abfälle zu hinterlassen.

Die Kreuzbach-Klause aus der Vogelperspektive, wo sich die "Streckentester" mit viel Fahrfreude ihren Weg bahnen. Still und leise liegt der Kreuzbach-Triftsee verwunschen im Wald am Fuß des Dreisesselberges.

Ein Kraftort, wo eine schöpferische Auszeit ungeahnte Energien einflösst. Zeit, um in Ruhe Flüssigkeit aufzunehmen, bevor die kräftezehrende Steigung ihren Schweißtribut einfordert.

Entlang des Kreuzbachkanals kurbelt man auf dem Museumssteig zum Kreuzbach-Triftsee, wonach eine Waldschleife in einen gewundenen Singletrail abzweigt. Unvorstellbar, dass einst die Baumstämme aus dem Bayerischen Wald und Böhmerwald auf der Moldau bzw. Donau geflösst und getriftet wurden. Bis nach dem Ersten Weltkrieges wurde das Holz zu den Sägewerkeren und auf der Ilz nach Passau getriftet. Der Kanal ist heute größtenteils verfallen und der Kreuzbach fließt jetzt wieder der Moldau zu.

Nach etwa 6 km trifft man abermals auf die Dreisesselstraße (1083 m). Es empfiehlt sich kurzzeitig auf die Asphaltstraße auszuweichen, weil der weiterführend Pfad an der gegenüberliegende Straßenseite bis zu 30% steil ist und teils verblocktes Terrain Schiebepassen beinhaltet (bergab Schmankerltrail). Wer indes schmerzbefreit ist, eine optimale Bergübersetzung verfügt und seinem inneren Schweinehund den Kampf ansagen möchte, der kann sich auf dem kniffligen, steilen Trail abarbeiten. 

Nachdem man knapp 140 hm auf dem 2,7 km langen Abschnitt der Dreisesselstraße hinauf getreten ist (gleichmäßige Steigung 10%) zweigt links ein steiniger Pfad ab. Etliche Regenwasserrinnen queren den Schotterpfad was einem kurzzeitige Rampen von fast 20% beschert. Etwas weniger schweißtreibend gestaltet sich der Bergaufstieg auf der Asphaltstraße, wenngleich nach dem Dreisesselparkplatz im finalen Gipfelanstieg (100 hm; für KFZ gesperrt) ebenfalls 20% steil ist.

Allmählich lichtet sich der Wald. Die baumfreie Zone hat allerdings nichts mit der thermisch bedingten Waldgrenze zu tun, denn anders als in den Alpen erreichen die Höhenlagen des Bayerischen Waldes nicht die Waldgrenze (liegt in den Alpen bei etwa 1 800 m). Vielmehr ist der "Kahlschlag" die Folge des Borkenkäferbefalls sowie die Spätfolgen des Orkans Kyrill, der 2007 mit brachialer Windgeschwindigkeit Schneisen der Verwüstung hinterließ.

Die baumfreie Erhebung bringt den Vorteil mit sich, dass mit steigender Höhe äquivalent die Fernsicht in allen Himmelsrichtungen zunimmt. Bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist sogar die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen, da die Sicht nicht mehr durch dichten Baumbestand eingeschränkt ist. 

Schon bald befindet man sich im „Steinernen Meer", das eine Fläche von ca. 9 ha einnimmt. Einst mächtige Granitfelsen sind im Laufe der Zeit in kleinere Felsbrocken zerfallen, die zu den schönsten Geotopen Bayerns gehören. 

In nördlicher Blickrichtung überblickt man weite Teile des Böhmerwalds. 

Die Grenzlinie zu Tschechien verläuft knapp 400 m südöstlich am Gipfel des Dreisesselbergs, wobei sich das Dreiländereck Deutschland−Österreich−Tschechien nahe des Plöckenstein - Luftlinie rund 3 km - südöstlich des Dreisesselbergs befindet.

Abstecher zur Dreiländermark /Adalbert-Stifter-Obelisk (Fußmarsch)

Foto: Blick auf den Plöckensteinsee (nördliche Uferseite ist über den Dreiländer-Radweg erreichbar).

Vorausgesetzt man hat festes Schuhwerk dabei, empfiehlt sich ein eineinhalbstündiger Fußmarsch (Hin- und Rückweg) zum Plöckenstein. Vom Dreisesselberg führt der Höhenzug Hochkamm via Bayerischer Plöckenstein (1365 m ü. NN) und dem Dreiländereck Deutschland−Österreich−Tschechien (1321 m ü. NN) zum Plöckenstein (1378 m ü. NN).

Foto: Winterlicher Dreiländermark

Beim Dreiländereck, das sich in der unmittelbaren Nähe des 1.363 m hohen Bayrischen Plöckensteins an der so genannten Dreiecksmark auf einem 1.320 m hoch gelegenen Sattel befindet treffen die Grenzlinien der drei Länder aufeinander. 

Wegbeschreibung: Abzweig von der Dreisesselstraße unterhalb des Gipfel-Plateaus (Schild „Rosenberger Gut“) nach 50 m links halten und dem „Adalbert-Stifter-Steig“ bzw. E6 Nordwaldkammweg Richtung „Steinernes Meer“ folgen. Nach Überquerung des „Steinernen Meeres“ (übereinander geschichtete Felsformationen) erreicht man den Seesteig der bergauf zum Dreiländereck führt. Vom Gipfel des Plöckenstein (Tschechien) genießt man einen herrlichen Ausblick über den Böhmerwald, den Plöckensteiner See, den Adalbert Stifter Obelisk sowie auf den Moldaustausee. Rückblick: bis zum Fall des Eisernen Vorhangs (1989) war das Gebiet aufgrund der Grenznähe (530 m nordöstlich der deutsch-tschechischen Grenze, sowie 1,7 km östlich des Dreiländerecks Deutschland-Tschechien-Österreich) der Öffentlichkeit für Jahrzehnte nicht zugänglich.  

Zu Ehren des weltberühmten Malers, Schriftstellers und Pädagogen Adalbert Stifter - der mit seiner Erzählung <Der Hochwald> dem Plöckensteinsee ein literarisches Denkmal schuf, wurde 1877 der 14,5 m hohe Granit-Obelisk im Nationalpark Šumava errichtet. Der Plöckensteiner See (Plešné jezero ) ist ein Gletschersee im Böhmerwald und liegt auf 1090 m Höhe. Zur Flößerei im Schwarzenbergschen Schwemmkanal wurde der See von 1789 - 1793 um zweieinhalb Meter aufgestaut.

Bild: TRANS BAYERWALD Route (3. Etappe, Aufffahrt von Neureichenau)

Da das Hochplateau des Dreisesselberges eine sagenhafte Rundumsicht von verschiedenen Aussichtspunkten bietet, sollte für das Gipfel-Hochplateau ein entsprechend großzügiger Zeitpuffer eingeplant werden, zumal man im Berggasthof bzw. im Biergarten seinen Hunger und Durst stillen kann. 

Inspiratives Päuschen mit Panoramablick nach dem schweißtreibenden Uphill ist das höchste der Gefühle.

Blickrichtung über den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«, Passauer Land und Deggendorfer Land.

Naturschutz

Der beeindruckenden Felsformationen sowie der naturnahen Hochlagenwälder wegen wurde bereits 1938 ein 268 ha großer Bereich des Grenzkamms zwischen Hochstein und Dreiländereck als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Inzwischen gehört das geschützte Areal zusammen mit dem angrenzenden Šumava-Nationalpark und den oberösterreichischen Hochlagenwäldern als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“. Zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Auerhuhn-Vorkommens gilt in dieser sensiblen Naturregion ein striktes Wegegebot. 

 Regeln zum Schutz der Natur

Die Natur ist unser höchstes Gut! Respektvoll auf dem Weg und mit der Natur - damit jeder die Natur auf seine Weise genießen kann.

Wir schützen, was wir lieben und…

fahren nur auf Wegen, akzeptieren Wegesperrungen und Schutzgebiete.

hinterlassen keine Spuren und keinen Müll.

respektieren andere Naturnutzer.

nehmen Rücksicht auf die Tiere.

vermeiden Fahrten in der Dämmerung und Nachtfahrten.

fahren vorausschauend und schätzen ihre Fähigkeiten richtig ein.

halten sich an die Wegeregeln, vor allem in den sensiblen Naturschutzgebieten, dem Naturpark Bayerischer Wald, dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald und dem Nationalpark Bayerischer Wald.

Ein harmonisches Nebeneinander von Wanderern, Mountainbikern, Landwirten, Förstern, Grundbesitzern, Jägern und vielen anderen ist uns ein besonderes Anliegen. Daher wollen wir, der Tourismusverband Ostbayern, zusammen mit den sechs Landkreisen, mit den Orten, Naturparken, dem Nationalpark Bayerischer Wald und den Bayerischen Staatsforsten  aktiv für ein rücksichtsvolles Miteinander, für gegenseitiges Verständnis und Verstehen sensibilisieren. Wir sagen DANKE! Quelle: Tourismusverband Ostbayern

Ist der harte Gipfelaufstieg geschafft, wandelt sich der Gesichtsausdruck von schmerzverzerrt zu Glückseligkeit - den ausgeschütteten Glückshormonen sei Dank. Der Berggasthof Dreisessel bietet eine gutbürgerliche Küche, sowie eine reichhaltige Auswahl an Eisspezialitäten und Kuchen, weswegen der Biergarten bei gutem Wetter in gesunder Höhenluft meist gut besucht ist.

Bei Fernsicht erblickt man in südlicher Richtung die Alpen-Nordkette.

Der Dreisesselberggipfel (1.312 m), Hochstein (1333 m) und Dreisesselfels - drei bizarre Granitfelsen, die aus kissenartig geformten Felsblöcken der so genannten Wollsackverwitterung bestehen - liegen rund 500 m auseinander. Ein flach gekiester Wanderweg verbindet auf dem Hochplateau die Felsformationen, wobei der Hochstein mit seiner markanten Granitfelsgruppe die höchste Erhebung des Dreisesselbergs bildet.

Eindrucksvoll erheben sich etwa 20 m hohe, übereinander getürmte Felsen, die über eine steinerne Treppe erreichbar sind. Oben befinden sich drei steinerne Sitzmulden über deren Entstehung man bis heute rätselt.

Am Fuße des Hochstein heißt es für Biker "Ende Gelände". Entweder gönnt man sich auf der Sitzbank eine wohl verdientes Päuschen, oder steigt die Steinstufen zum Gipfelkreuz empor.

Glücksmomente auf dem markantem Granitfels des Hochstein. Der Zenit des Dreisesselmassivs wird von einem Gipfelkreuz geziert. Schmale Steinstufen führen zur Aussichtsrampe hinauf, von wo sich grandioses Panorama über das unermessliche Waldmeer des Böhmerwaldes und die Bayerwaldgipfel Haidel, Lusen, Rachel und Arber bietet. Auch ins oberösterreichische Mühlviertel sowie die Ortschaften der Haidelregion Haidmühle, Philippsreut, Hinterschmiding, Grainet, Neureichenau und Jandelsbrunn sind zu sehen.

An klaren Tagen erblickt man über das Inn- und Donauland hinweg sogar das Dachsteingebirge sowie eine Vielzahl gezackter Alpengipfel. Ein fesselndes Panorama, das sich unauslöschlich ins Langzeitgedächnis einbrennt. 

Totholz so weit das Auge reicht. Durch die Massenvermehrung als Forstschädling richtet der Borkenkäfer  in den Wäldern unsäglichen Schaden an. 

Dreisessel-Webcam

Bevor es in die Abfahrt geht kommt man wohl kaum umhin, das Getränke- und Speisenangebot des Biergartens links liegen zu lassen. Hierbei kann man das Erlebte ein wenig sacken lassen und seine Energiespeicher  auffüllen. Wie besagt ein bayerisches Sprichwort: "Speis & Trank hält Leib und Seele zusammen". Prost Mahlzeit!

Das einst dicht bewaldete Gebiet fiel einerseits dem Borkenkäferbefall zum Opfer. Zudem sorgte der Orkan Kyrill der in der Nacht am 19. Januar 2007 über das bayerisch-böhmische Waldgebirge wie auch in weiten Teilen Europas mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h übers Land fegte - für großflächigen Windbruch. Von der ehemaligen Baumvegetation exsitiert teilweise nur noch Totholz. Trotz alledem ist es beeindruckend, wie sich stellenweise die Waldverjüngung ohne menschliche Beeinflussung entwickelt. 

Jedes Jahr findet am "Tag des Sports" das Bergrennen "Der Quälspass am Dreisessel" statt. Das Bergrennen für Mountainbiker, Läufer, Nordic Walker und Tandem-Fahrer genießt einen überregionalen Bekanntheitsgrad. Mehr unter Quälspaß am Dreisessel

Erstaunlich viele e-Biker erklimmen mittlerweile den Dreisesselberg. Die Aufstiegshilfe macht's möglich und beflügelt auch Fahrer, denen es ohne Akku-Schubkraft nicht wäre die höchsten Bayerwaldgipfel zu bezwingen.

 E-Bike-Verleih- und E-Bike-Ladestationen 

2019 erfolgte auf dem Dreisessel-Gipfel beim »Tag des Sports« die offizielle Einweihung der Skulptur "Der Bezwinger", die als Fotopoint der TRANS BAYERWALD (Etappe 3, Nordroute) vis a vis des Berggasthofs Dreisessel auf einem Felsabsatz trohnt. Die hölzerne Skulptur stammt von einer 40 Meter hohe Fichte, die ein Herbststurm im Jahre 2015 auf dem Dreisessel zu Fall brachte. Seit Jahren gilt die Holzskulptur als Symbol und Sinnbild des "Tags des Sports" in Neureichenau, an dem jedes Jahr über 700 Starter (Mountainbiker, Läufer) teilnehmen. 

Eng an den Felsen geschmiegt und vom Hochplateau-Wanderweg nicht einsehbar befindet sich unterhalb des Hochstein am Dreisessel die Bischof-Neumann-Kapelle. Sie erinnert an den Heiligen Johann Nepomuk Neumann aus dem Böhmerwald, der vor 150 Jahren in Amerika gestorben ist. Die am 27. Juli 1980 geweihte Bischof-Neumann-Kapelle ist seither jedes Jahr zur Begegnungsstätte beim Jakobitreffen der Böhmerwäldler geworden.

Kurz vor der Abfahrt nochmal "Lagebesprechung". Im Bild links Local Berthold vom RSC-Waldkirchen, der das Dreisesselgebiet bestens kennt.

 

Das steile Gefälle - durchsetzt mit tiefen Regenrinnen verlangt höchste Konzentration und beansprucht mächtig die Unterarm-Muskulatur. 

Um nicht gänzlich denselben Weg zurück zu radeln empfiehlt es sich bei der Kreuzbach-Klause links in die Dreisesselstraße einzubiegen, um gleich kurz darauf rechts wieder in der Botanik zu verschwinden.

Auf einer Höhe von 860 m die Kreuzbachwasserfälle passiert die mitsamt des Wasserrads am Kreuzbach für Wanderer wie Radler beliebte Anlaufstellen sind. Definitiv lohnenswert vom Sattel zu steigen und zu Fuß dem Bachlauf auf einem unwegsamen Steig bis zu den Wasserfällen 

Abkühlung im Kreuzbach, dessen klares Gebirgswasser Trinkwasserqualität hat.

Sobald einem das wildromantische Naturdickicht an der Staatstraße 2130 "ausspuckt", radelt man den 2 km langen Schlussabschnitt auf dem flachen Adalbert Stifter Radweg zurück zum Ausgangsort Haidmühle. Die gemütliche Ausrollphase auf dem flachen Bahntrassen-Radweg tut der strapazierten Beinmuskulatur gut.

Ein erfrischendes Bad im Moorwasser-Naturbadesee von Haidmühle , der vom Kreuzbach gespeist wird ist der perfekte Tourabschluss. Die Beine vertreten, Erlebnisse sacken lassen und direkt vor Augen den Dreisesselblick genießen. 

 Wer sich nicht auf die faule Haut legen möchte kombiniert die Dreisesseltour (bei frühzeitigem Start springt eine Mittagspause raus) mit der Haideltour, woraus sich eine interessante Achterschleife ergibt. Gesamtdistanz: 49 km /1107 hm.

Infos/Bezugsquellen

Ferienland Nationalpark Bayerischer Wald 
Schlosssteig 1
94078 Freyung 

Tel. 08551/57-114
Fax 08551/57-193

touristinfo@lra.landkreis-frg.de

www.bayerwald-info.de 

Tourist-Info Haidmühle
Schulstraße 39
94145 Haidmühle

Tel.: 085 56 - 19433
Fax: 085 56 - 1032     

haidmuehle@t-online.de

http://www.haidmuehle.de/

Tourist-Info Neureichenau
Dreisesselstraße 8
94089 Neureichenau

Tel.: +49 (0)8583 - 9601 - 20

tourismus@neureichenau.de

https://www.neureichenau.de/startseite/