Bike-Reviere

Was unberührte Natur, grandiose Berglandschaften, mystische Wälder, bizarre Felsformationen, smaragdgrüne Seen, glasklare Bäche und atemberaubende Aussichtspunkte anbelangt ist Bayern wahrhaft reich gesegnet. Naturliebhaber schätzen dies schon seit dem 19. Jahrhundert, als der Fremdenverkehr zum Zweck der Erholung damals noch ein Vorrecht privilegierter gesellschaftlicher Gruppen (Sommerfrischler) war. 

Als 1973 die Legenden Gary Fisher, Joe Breeze und Charles Kelly mit ihren damals als „Klunkers“ getauften Oldtimer (Stahlrösser ohne Vorderradbremse) den 784 m hohen Mount Tamalpais in Kalifornien hinab heizten ahnten sie nicht, dass sie sozusagen den "Urknall" des Mountainbikes zündeten. Seit der Pionierzeit vergingen dann mehr als 10 Jahre, bis der crazy „Ami–Trend“ zaghaft über den großen Teich nach Europa schwappte. Touristisch relevant wurde der Offroad-Trend in Deutschland jedoch erst ab der Jahrtausendwende, als die Moser-Guides - noch bevor sich die GPS-Navigation dursetzte - ein Alleinstellungsmerkmal inne hatten. 

Heute generiert Bayern als beliebtestes Reise-Bundesland fast 100 Mio. Gästeübernachtungen, wobei sich der Mountainbike-Sektor zunehmend zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. In Bezug zur Popularität bayerischer MTB-Reviere besteht allerdings ein erhebliches "Nord-Süd-Gefälle" (Hochgebirge vs. Mittelgebirge), weil sie sich vornehmlich im lang gezogenen Streifen des Alpenvorlands aneinander reihen. Ein Landesteil, der sich vom Bodensee über die Ammergauer Alpen (Allgäu), die Zugspitzregion, das Karwendel, den Chiemgau bis ins Berchtesgadener Land erstreckt. Da sich die beliebten Feriengebiete in der Nähe zur Grenzlinie des Nachbarstaats Österreich befinden, erweitern grenzüberschreitende Touren in die angrenzenden Bundesländer Vorarlberg, Tirol oder Salzburg den Aktionsradius. 

Für das Groß der Biker stehen die Bayerischen Alpen vor allem deshalb ganz oben im Ranking, weil der gebirgige Landesteil von wurzeligem Waldboden in Tallagen bis zu hochalpinen Trails auf losem Geröll, Serpentinen, Felsplatten etc. so ziemlich die gesamte Bandbreite abdeckt, was das Entfaltungspotential im Kern ausmacht - sprich worauf Offroader im doppelten Sinn so leidenschaftlich gerne abfahren. Ob easy oder schwierig, ob fahrbar oder unfahrbar, ob Schiebe- oder Tragepassagen - das breitbandige Routen-Spektrum sorgt für Fahrspaß, Naturgenuss und Nevenkitzel.

Naturnutzerdruck wächst  

Das Bayerische Alpenvorland zieht Touristen aus allen Herren Ländern an. Kehrseite der Medaille: Sogenannte Sehnsuchtsorte bzw. angesagte Klassikerrouten erleben einen touristischen Massenandrang sondersgleichen. Hinzu kommt die Corona-Pandemie, die Urlaubsplanungen in ferne Länder vereitelte und die verbliebenen Reisemöglichkeiten auf das Inland ("Urlaub dahoam") beschränkte. Mit der Folge, dass beliebte Ferienregionen rund um Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen (Zugspitze), Oberes Isartal (Herzogstand, Jochberg), Kochelsee, Walchensee, Wendelstein und Berchtesgaden vornehmlich von Tagesausflüglern regelrecht überrannt wurden.

Wanderer, Mountainbiker, Stand-Up-Paddler, Gleitschirmflieger usw. - alle zieht es raus in die Natur, allerdings möglichst mit dem Auto. Wenig verwunderlich, dass sich Unmut sowohl bei freizeitgestressten Menschen als auch in der einheimischen Bevölkerung breit macht. Schließlich wälzen sich Blechlawinen im Schritttempo durch Ortschaften und verursachen insbesondere an Wochenende ein Verkehrs- und Parkchaos. Von hinterlassenem Müll und Unrat ganz zu schweigen. Eine besorgniserregende Entwicklung, die im Fachjargon gemeinhin als "Overtourism" bezeichnet wird. 

 Klima- und Umweltschutz

Wer seinen Urlaub im Inland verbringt verkleinert seinen ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu jenen, die per Flugzeug/Auto in ferne Länder reisen. Die CO 2-Bilanz - Maß für den Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen - fällt für Mountainbiker vorbildlich aus - sofern das Auto stehen bleibt bzw. die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn, Bus) erfolgt.

Abfallentsorgrung in der Natur, wo der Mensch nur Gast sein darf ist ein absolutes NoGo. Wohlgemerkt braucht die Natur den Menschen nicht, sehr wohl aber braucht der Mensch die Natur zum Leben. Auf sensible Lebensräume für Tiere und geschützte Pflanzenarten ist besonders zu achten bzw. etwaigen Vorschriften in Nationalparks (z.B. Biken nur auf ausgewiesenen Wegen) strikt zu befolgen.

Die Naturnutzerfrequenz im Alpenvorland (Oberbayern/Allgäu) hängt u.a. mit der hohen Bevölkerungsdichte im Umland des Einzugsgebiets zusammen, weil im Ballungsraum München Millionen Menschen leben, für die das Voralpenland zum Naherholungsgebiet (Tagesausflugsziel) gehört. Die Landeshauptstadt München - welche jährlich um rund 45 000 Einwohner wächst - hat die 1.5 Millionen-Marke überschritten. In der Region München - inklusive die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg sowie deren Städte und Gemeinden - leben knapp 3 Millionen Menschen, in der Metropolregion (umfasst weite Teile des südbayerischen Raumes) sind es  6.120.000 Einwohner (Dez. 2018). 

Auch die extremen Wachstumsraten der E-Bikes erhöhen zunehmend die Naturnutzerfrequenz. Bislang bedurfte es mit "Bio-Bikes" hinauf in Gipfelregionen aus schottrigen Karen, Graten, Geröllfelder, schroffen Felstürmen, wo die Wege deutlich ruppiger und die Luft spürbar dünner sind einer guten Kraftausdauer und exzellenter Fahrtechnik. Doch die Schubkraft von E-Bikes ermöglicht es mittlerweile der breiten Masse an Freizeitfahrern mit unterdurchschnittlicher Fitness in unwegsames Gelände vorzustoßen. Ob sie hierfür die entsprechende Fahrtechnik verfügen steht freilich auf einem anderen Blatt. 

Mittelgebirgs-Reviere - Maximal regional

Bayern - mit mehr als 70.500 Quadratkilometern das flächengrößte der 16 Länder in Deutschland - rollt Mountainbikern sprichwörtlich den roten Teppich aus. Zuckersüße Trailrosinen, die mehr oder weniger vor der Haustüre zur genüsslichen "Verkostung" bereit liegen, machen Reisen in fernere Gefilde eigentlich schon fast überflüssig. Neben dem Alpenvorland schlummern hier Bike-Reviere, die überregional nur wenig bekannt sind und demzufolge vorwiegend von Insidern und Locals aufgesucht werden. Dort kann man gediegen über Stock und Stein pesen, ohne ständig anderen Naturnutzern in die Quere zu kommen. 

Da es zum elementaren Wesensmerkmal des Mountainbike-Sports gehört sich fortwährend auf Spurensuche zu begeben, um neue Wege und Pfade auszukundschaften drängt sich Frage nach einem Revierwechsel geradezu auf, um komplettes "Neuland" kennen zu lernen. Diesbezüglich verfügt Bayern eine ganze Reihe an Top-Spots, deren Mittelgebirgscharakter schwerpunktmäßig den Schwierigkeitsgradbereich S0 - S2 aufweist und somit die breite Masse der Hobbybiker anspricht. Was die Sache spannend macht: sowohl der jeweilige Landschaftscharakter, wie auch die Mentalität und Dialekt der Menschen bzw. regionaltypische Kulinarik unterscheiden sich von Gebiet zu Gebiet bisweilen sehr gravierend. Man denke nur an den "fränggischen" und "boarischen" Dialekt, was für Außenstehende schon mal zu Verständigungsproblemen führen kann. Allmächd, während dem "Franken" seine fränggische drails, Bradwürscht, Schäufala und Seidla Bier "hoch und heilig" sind, fährt der "Bayer" auf Bairischa Schweinsbron, Gnedl, Graud, Obazda und a Maß Bier ab.

Angesichts der Fülle an Optionen ergibt sich die Qual der Wahl, denn abgesehen von der bayerischen Alpenregion gibt es rund ein Dutzend hochklassiger MTB-Reviere, dessen Geländevielfalt sich vom Flach- und Hügelland bis zu Mittelgebirgsregionen erstreckt. So verbergen sich im Frankenland nördlich des „Weißwurst-Äquators“ (Unterfranken / Oberfranken) und dem Bayerwald (Oberpfalz / Niederbayern) reizvolle Naturregionen, deren epische Trail- und Wegenetze aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst werden wollen. Ganz nach dem Motto: „Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen“ erwarten einem zwar keine zipfelmützigen Zwergenfreunde, böse Hexen oder Stiefmütter - auch nicht das bezaubernde Schneewittchen - doch dafür gibt's versteckte "Bodenschätze" in Form von Trail- und Wege-Schmankerl, die selbst anspruchsvolle Bedürfnisse zufrieden stellen.  

Es ist nie verkehrt, ausgetretene Pfade zu verlassen und unbekanntes Terrain zu erkunden. Am besten eben dort, wo der Flow fern von Gedränge kaum von Begegnungsverkehr unterbrochen wird. Bei der Suche nach spaßorientiertem Gelände, hilft die "Google-Glaskugel" weiter. Hand aufs Herz: Wer hätte geahnt, dass sich im 

  • Bayerischen Wald (Oberpfalz/Niederbayern)
  • Oberpfälzer Wald (Oberpfalz)
  • Frankenwald (OFr)
  • Fränkische Schweiz (OFr) 
  • Fichtelgebirge (OFr)
  • Spessart (UFr)
  • Rhön (UFr)
  • Odenwald (UFr) - im Schnittpunkt von Hessen, Bayern und Baden-Württemberg

ein schier unerschöpfliches Trail- und Wegegeflecht verbirgt, das in Achterbahnmanier verschachtelt knackige Anstiege, ruppige Abfahrten und fasziniernde Aussichtspanoramen bietet, ohne sich einem Trubel an Naturliebhabern konfrontiert zu sehen? Selbst Regionen in tieferen Höhenlagen wie 

  • Nürnberger Land (MFr)
  • Steigerwald (UFr)
  • Bayerischer Jura (Oberpfalz/Niederbayern)

bieten Offroad-Liebhabern schier unbegrenzte Möglichkeiten. Gegenüber etablierten „Who'is who“- Spots brauchen sich diese Bike-Regionen definitiv nicht zu verstecken, auch wenn ihnen ein "Graue-Maus-Image" anhaftet. Im Grunde stellt jede aufgeführte Tourismusregion sogar ein Geheimtipp dar, weil sie allenfalls einen lokalen/regionalen Bekanntheitsgrad besitzen der überwiegend Biker nur aus dem bayerischen Raum anzieht. 

Der Bayerische Wald, dessen größter Teil im Regierungsbezirk Niederbayern sowie der nordwestliche Teill in der Oberpfalz liegt, grenzt an Tschechien (Böhmerwald) und Oberösterreich. Gemeinsam mit dem Böhmerwald (tschechisch Šumava) und dem Sauwald (Oberösterreich). Die Naturregion bildet eines der größten zusammenhängende Waldgebiet Europas, weshalb das Gebiet auch das Grüne Dach Europas genannt wird. Im Vergleich zu Alpen-Spots mag der Bayerische Wald zwar noch ein wenig ein Mauerblümchen-Dasein fristen und vom Massentourismus verschont geblieben zu sein, doch genau dieser Umstand macht das weitläufige Mittelgebirge als Urlaubsgebiet so interessant. 

Der Bayerische Wald ist proppevoll mit reizvollen Gegensätzen. Hier urbanes und kulturelles (Brauchtums-) Treiben, dort urtümliche Natur in energetischer Stille, wo sich der Himmel am Horizont mit geschwungenen Waldwogen vereint. Durchatmen, die Ruhe und kulinarische Pausen genießen und den Alltag wenistens vorübergehend vergessen - ein Gebot der Stunde, das einem in der gegenwärtig so bedrückenden Zeit zugegebenermaßen nicht leicht fälllt. Umso wichtiger ist das Ausbrechen aus der belastenden Tretmühle in unserer Leistungsgesellschaft. Da erscheint Mountainbiken in einer wundervollen Naturregion mit plätschernden Bächen, kristallklaren Seen, duftenden Wäldern und maästetische Berggipfel wie eine Welt auf einem anderen Stern. Schlängelnde Pfade und Trails - flowig wie tricky - winden sich durch urwaldartige Schluchten, an rauschenden Wasserfällen und schroffen Felsriegeln vorbei, in deren Abfolge sich Anstiege und Abfahrten aneinander reihen. Eine bilderbuchhafte Traumkulisse, die die perfekte Bühne für "Gelände-Fetischisten" bietet. Apropos Gipfelglück: während im hochalpinen Gelände auf einer Tagestour konditionell in aller Regel nur ein Gipfelerlebnis machbar ist, reihen sich in moderaterem Mittelgebirgsgelände mit geringeren Höhendifferenzen die „Summit-Flashs“ aneinander. 

Bikegäste erwartet ein ausgesprochen breit gefächertes Spielwiesen-Areal, auf dem sie sich nach Herzenslust austoben können. Schlängelnde Pfade und Trails - flowig wie tricky - winden sich durch urwaldartige Schluchten, an rauschenden Bergbächen und schroffen Felsriegeln vorbei, in deren Abfolge sich Anstiege und Abfahrten aneinander reihen. Eine bilderbuchhafte Traumkulisse, die die perfekte Bühne für "Gelände-Fetischisten" bietet. Apropos Gipfelglück: während im hochalpinen Gelände auf einer Tagestour konditionell in aller Regel nur ein Gipfelerlebnis machbar ist, reihen sich in moderaterem Mittelgebirgsgelände mit geringeren Höhendifferenzen die „Summit-Flashs“ aneinander. 

 Mittelgebirge definieren sich über ihre Höhe. Sie weisen vergleichsweise ein niedrigeres Höhenlevel als Hochgebirge auf, verfügen aber eine Mindesthöhe, mit der sie sich vom Umland abheben (Exponiertheit). Die Höhenspanne lässt sich nur vage bestimmen. Sie liegt i.d.R. zwischen 400 und 1.500 Meter.

Das Wechselspiel eingeschnittener Täler, schroffer Berggipfel, wildromantischer Laub- Fichten- und Kieferwälder, mäandernder Bäche und bunt gesprenkelter Streuobstwiesen spiegelt einen wesentlichen Landschaftscharakter. Wird die dünn besiedelte Naturlandschaft auf handtuchbreiten Pfaden durchquert, dann wartet der selbstvergessene Flow buchstäblich an jeder Ecke. Obenauf gibt es regionaltypische Speisen und Getränke - die man sich in uriger Hütten- oder Biergarten- Atmosphäre genüsslich einverleiben kann. Gastfreundliche Menschen verleihen mit ihrem Charm und mitunter nicht immer leicht verständlichen Dialekt eine sympathische Note.  

Wie man sieht loht es sich durchaus über den "Tellerrand" zu schauen, sich auf neue Ufer aufzumachen und unbekanntes Terrain auszuprobieren. Ob jungfräulicher Einsteiger, Familienbiker, E- Biker oder waschechter Enduro bzw. Downhil-Crack - Mittelgebirgscharakter spricht jeden Biker-Typus an. 

Seien wir ehrlich: In jedem von uns schlummert ein Kind, was das (Sucht-) Verhalten von Mountainbikern zeigt. Was gibt‘s Schöneres als mit Enthusiasmus frisch, frei fröhlich seinem kindlichen "Spieltrieb" im Gelände freien Lauf zu lassen und Herausforderungen begeistert zu meistern? Die einen finden ihren Spaß und Erfolgsbestätigung im zerklüfteten, steinigen, wurzligen und ausgesetztem Gelände, wo fahrtechnische Skills - letztlich die Essenz des Mountainbikens - ausgelotet werden. Trails – Fun – Natur spiegelen nichts anderes als die heilige „Trailfaltigkeit“ wider. 

Andere hingegen bevorzugen weniger spektakuläres Terrain auf hindernisfreien Forstwegen bzw. lauschig flowigen Wald- und Wiesen- Pfaden. Wer sich nach Entschleunigung sehnt und die Seele baumeln lassen möchte, setzt auf meditativen Naturgenuss und steuert Kraftorte an, die inspirative Reizmomente versprechen. Wer achtsam durch die Natur wandelt, unternimmt gleichzeitig eine Reise zum eigenen Ich.

Geschmäcker sind eben verschieden. Losgelöst von Vorliebe und Präferenzen bezweckt letzten Endes trotzdem jeder dasselbe: Natur- und Fahrgenuss verbunden mit dem Wunsch, seinem Glück auf die Sprünge zu helfen. Werden in der Phase extatischer Euphorie High Fives ausgetauscht bzw. nach der Tour festgestellt dass man „ois richtig gmacht" hat weiß, warum dieser faszinierende Freizeitsport auf der Erfolgswelle schwimmt. Umso mehr wenn nach dem Auspowern die wohlverdiente Dusche folgt und das Wohlbefinden dem Knopfdruck einer Reset-Taste für einen Neustart gleicht.

 Weißwurstäquator

Der Begriff Weißwurstäquator entlehnt sich einer scherzhaft gedachten Kulturgrenze innerhalb Bayerns bzw. dem „Rest der Welt“. Auf den „Schultern“ der weißen Brühwurst lastet quasi eine staatstragende Last, da sie als Lebensmittel ein klassisches bayerisches Kulturgut repräsentiert wie es sonst nur der Lederhose oder dem Dirndl beschieden ist. Der Grenzverlauf orientiert sich schemenhaft am Verbreitungsgebiet der „Münchner Weißwurst“. Die einen sehen ihn entlang der Donau, andere verorten ihn am 49. Breitengrad, während der Münchner den Weißwurstäquator als einen Kreis mit einem Radius von 100 km um die Landeshauptstadt herum definiert. Am Stadtrand von Zwiesel (Landkreis Regen) wurde 2013 ein "Weißwurstäquator-Denkmal“ feierlich enthüllt, das aus einem Globus mit einer Weltkugel und der legendären Weißwurst besteht.

TRANS-BAYERWALD

Warum ständig in touristischen Epizentren herum gurken oder die x-te Alpenüberquerung machen, wo es im Bayerischen Wald sogar eine attraktive Langstreckenroute gibt? Die Rede ist von der TRANS BAYERWALD, die einem Alpencross zumindest bzgl. des konditionellen Anspruchs ebenbürtig ist. Die Nord- und Südroute der TRANS BAYERWALD - jeweils rund 350 km lang - geizt weder mit wilder Naturromantik und phänomenalen Aussichtspunkten noch mit Höhenmetern. Mancher mag vielleicht verächtlich über die vermeintlich einfache Mittelgebrigsroute die Nase rümpfen. Doch 14 Etappen und 17.000 Höhenmeter sind nüchtern betrachtet eine klare Ansage, was selbst für top fitte Ausdauer-Cracks eine Herausforderung ist - es sei denn, ein E-Bike leistet Schubhilfe.

Wer sich der kupierten Topographie konditionell nicht gewachsen sieht, dem bietet ein E-Mountainbike die Möglichkeit selbst lange Distanzen wie die TRANS BAYERWALD problemlos zu bewältigen, zumal das Ladestationnetz immer dichter wird. Die ausgeschilderte Etappentour zwischen Furth im Wald und Passau ist die ideale Reiseroute, um Land & Leute & Kulinarik mit all ihren Facetten her kennen zu lernen. Highlights sind u.a. das MTB Paradies Sankt Englmar, MTB Zone Bikepark Geißkopf, Ruselabsatz, Brotjacklriegel, Dreisesselgipfel, Haidel, Großer Arber und Hohenbogen (Abstecher). 

Bayerische Mittelgebirge 

BAYERISCHER WALD (höchste Erhebung Großer Arber, 1.456 m.ü.NN.) 

Der Bayerische Wald liegt in Ostbayern - genauer gesagt in Niederbayern und der Oberpfalz. Das rund 100 km lange Mittelgebirge bildet eine stark bewaldete Naturgrenze zwischen Tschechien (Böhmischer Wald) und Bayern und grenzt im Südosten an Oberösterreich. Der Großer Arber ist nach dem Feldberg im Schwarzwald der zweithöchste Berggipfel der deutschen Mittelgebirge.  

FICHTELGEBIRGE (höchste Erhebung Schneeberg, 1053 m.ü.NN.) 

Das Fichtelgebirge (Bayern) bedeckt eine Fläche von ca. 1600 Quadratkilometern, wobei sich der überwiegende Teil des Gebirges im Osten von Oberfranken befindet. Im Südosten grenzt das Fichtelgebirge an die Oberpfalz, bzw. der süd- und nordöstliche Teil reichen an das Nachbarland Tschechien heran. 

OBERPFÄLZER WALD (höchste Erhebung Kreuzfelsen, 938 m.ü.NN.)  

Der Oberpfälzer Wald erstreckt sich zwischen den Städten Waldmünchen im Süden und Waldsassen im Norden. Der Oberpfälzer Waldes erstreckt sich auf einer Länge von mehr als 100 km und weist eine Breitenausdehnung von rund 30 bis 40 km auf. Der Cerchov in Tschechien, 2 km von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt, im Städtedreieck Waldmünchen, Furth im Wald und Domažlice misst eine Höhe von 1042 m.ü.NN.

FRANKENWALD (höchste Erhebung Döbraberg, 795 m.ü.NN.)

Der Frankenwald ist ein 925 km² großes Mittelgebirge in Oberfranken (nördliches Bayern). Teile des Gebirges gehören zum Bundesland Thüringen und bilden dort die Fortsetzung des Thüringer Waldes. Der 200 km lange Höhenzug aus Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald, Fichtelgebirge und Frankenwald reicht bis zur Grenze von Tschechien heran.

RHÖN (höchste Erhebung Wasserkuppe, 950 m.ü.NN.) 

Das 1500 km² große Mittelgebirge liegt im Grenzgebiet der Bundesländer Bayern, Thüringen und Hessen und ist im Südosten überwiegend vulkanischen Ursprungs. Der höchste Berggipfel der Rhön - die in Hessen liegende Wasserkuppe - ist zugleich der höchste Berg des Landes Hessen.

Mittelgebirge außerhalb von Bayern

ERZGEBIRGE (höchste Erhebung Keilberg/Klínovec, 1244 m.ü.NN.)

Das Erzgebirge liegt sowohl in Sachsen als auch in Böhmen, womit es teilweise zu Tschechien gehört. Die Staatsgrenze von Deutschland und Tschechien verläuft nahe der Kammlinie. Der nordwestlich gelegene Teil gehört zum Naturpark Erzgebirge/Vogtland, wobei das östliche Erzgebirge unter Landschaftsschutz steht.

THÜRINGER SCHIEFERGEBIRGE (höchste Erhebung Großer Farmdenkopf, 869 m.ü.NN.)

Das Thüringer Schiefergebirge liegt im gleichnamigen Bundesland Thüringen. Sowohl der Große Farmdenkopf als auch der Kieferle (867 m) und Bleßberg (867 m) befinden sich im Landkreis Sonneberg.

THÜRINGER WALD (höchste Erhebung Großer Beerberg, 983 m.ü.NN.) 

Das gut 1000 Quadratkilometer große, sehr waldreiche Mittelgebirge liegt im Freistaat Thüringen und steht insgesamt unter Naturschutz. Das Gebirge verläuft von der Werra im Nordwesten bis im Südosten zum Frankenwald (Bayern) hin.

HARZ (höchste Erhebung Brocken, 1141 m.ü.NN.)

Der Harz ist Norddeutschlands höchstes Mittelgebirge. Im Schnittpunkt von Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen überlappt der Harz drei Bundesländer. Der Brocken ist zugleich die höchste Erhebung in Sachsen-Anhalt.

ZITTAUER GEBIRGE (höchste Erhebung Lausche 793 m.ü.NN.)

Das Zittauer Gebirge ist der deutsche Teil des Lausitzer Gebirges an der sächsisch-böhmischen Grenze im Südosten von Sachsen (früheres Sudetenland).

VOGELSBERG (höchste Erhebung Taufstein, 773 m.ü.NN.)

Der Vogelsberg in Mittelhessen ist Teil des Osthessischen Berglandes und gilt als größtes europäische Massiv aus Basalt. Der Naturpark Hoher Vogelsberg bedeckt den Großteil der Vogelsberger Hochlagen, wobei auf dem Vogelsberg die Rhein-Weser-Wasserscheide verläuft.

SCHWARZWALD (höchste Erhebung Feldberg, 1493 m.ü.NN.)

Der Schwarzwald liegt im Südwesten von Baden-Württemberg und bildet nicht nur das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands, sondern weist mit dem 1493 m hohen Feldberg den höchsten Berggipfel der deutschen Mittelgebirge auf. 

SCHWÄBISCHE ALB (höchste Erhebung Lemberg, 1015 m.ü.NN.)

Die Schwäbische Alb liegt in Baden-Württemberg und ragt geringfügig in die Schweiz hinein. Sie ist etwa 200 km lang und bis zu 40 km breit. 

TAUNUS (höchste Erhebung Großer Feldberg, 881 m.ü.NN.)  

Der Taunus ist ein Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz und Hessen. Das Gebirge mit einer Ausdehnung von ca 75 km Länge und rund 35 km Breite bedeckt eine Fläche von 2700 km². Der schwach besiedelte Taunus ist sehr waldreich weswegen die Region ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsziel sowie touristisch ein überregional bedeutsamer Anziehungspunkt des Landes ist.

ROTHAARGEBIRGE (höchste Erhebung Langenberg, 843 m.ü.NN.)  

Das Rothaargebirge liegt in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Der Höhenzug im Sauerland zählt zum höchst gelegenen Teilgebirge des Rheinischen Schiefergebirges. Das Kerngebirge wird von der Rothaar und vom Hochsauerland gebildet, wobei der Langenberg die höchste Erhebung in Nordrhein-Westfalen ist.

ELSTERGEBIRGE (höchste Erhebung Kapellenberg, 759 m.ü.NN.)

Im südwestlichen Zipfel von Sachsen befindet sich das Elstergebirge im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Im Nordosten wird die Region durch die Linie Erlbach – Gunzen und im Südwesten bei A und Hazlov (CZ) vom Fichtelgebirge abgegrenzt wo sich das Egerbecken anschließt.  

HUNSRÜCK (höchste Erhebung Erbeskopf, 816 m.ü.NN.)

Der Hunsrück befindet sich in Rheinland-Pfalz und ein kleiner Teil im Saarland. Die Simmener Mulde sowie die Hunsrückhochfläche (Höhe 400 bis 500 m) bilden den Kern des Hunsrück. Die Region gehört als südwestlicher Teil vom Rheinischen Schiefergebirge zu den ältesten Gebirgen Deutschlands.

HOHER MEIßNER (höchste Erhebung Kasseler Kuppe, 753 m.ü.NN.) 

Der Hohe Meißner ist ein bis zu 753 m hohes Bergmassiv und liegt im Fulda-Werra-Bergland im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Bekanntheitsgrad rührt daher, da hier das Märchen der Frau Holle spielt.

EIFEL (höchste Erhebung Hohe Acht, 747 m.ü.NN.)

Die Eifel liegt zwischen Trier im Süden, Aachen im Norden und Koblenz im Osten. Die Region ist der deutsche Teil eines bis zu 747 m hohen Mittelgebirges in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Ardennen in Luxemburg und Belgien stellen den Fortsatz des Mittelgebirges dar. 

ELBSANDSTEINGEBIRGE (höchste Erhebung Großer Zschirnstein/Decínský Sneník, 723 m.ü.NN.)

Das Elbsandsteingebirge liegt sowohl in Nordböhmen (Tschechien) als auch am Oberlauf der Elbe im Bundesland Sachsen. Im Allgemeinen wird der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges als Sächsische Schweiz bezeichnet, während der tschechische Teil Böhmische Schweiz (Ceské výcarsko) genannt wird.