• Oberfrauenwald (948 m) TRANS BAYERWALD, 2. Etappe
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  • Etappenort Mitterfirmiansreut (1.137 m ü.NN)
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau
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  • Etappenort Mitterfirmiansreut (1.137 m ü.NN)
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau (Almberg, 1.139 m ü.NN)
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau (Almberg, 1.139 m ü.NN)
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  • Etappe 4 Mitterfirmiansreut - Spiegelau (Nationalparkzentrum Lusen)
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  • Etappe 5 Spiegelau - Zwieslerwaldhaus (Frauenau)
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  • Etappe 5 Spiegelau - Zwieslerwaldhaus (Frauenau)
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  • Etappe 5 Spiegelau - Zwieslerwaldhaus (Trinkwassertalsperre Frauenau)
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  • Etappe 5 Spiegelau - Zwieslerwaldhaus (Trinkwassertalsperre Frauenau)
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  • Etappe 6 Gasthaus Schwellhäusl (Trifterklause)
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  • Großer Regen: Abfluss über Schwarzer Regen→Regen→Donau→Schwarzes Meer (Regenhütte 628 m ü.NN)
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  • Etappe 6 Großer Arber - Streckenzenit (1.456 m ü.NN)
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  • Etappe 6 Großer Arber - Streckenzenit (1.456 m ü.NN)
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  • Etappe 6 Großer Arber - Streckenzenit (1.456 m ü.NN)
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  • Etappe 6 Zwieslerwaldhaus - Lam
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  • Etappe 7 Marktgemeinde Lam
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  • Etappe 7 Lam - Furth im Wald
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  • Etappe 7 Höhenzug des Hohen Bogens (1.079 m ü.NN)
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  • Etappe 7 Naturbad Neukirchen b. Hl. Blut
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  • Etappe 7 Naturbad Neukirchen b. Hl. Blut
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  • Etappe 7 Lam - Furth im Wald
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  • Etappe 7 Lam - Furth im Wald
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  • Etappe 7 Lam - Furth im Wald
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  • Start/Zielort Furth im Wald
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  • Etappe 3 Tussetkapelle Philippsreut
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  • Etappe 3 Pfarrkirche Philippsreut​
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  • Etappe 3 Waldkirchen - Mitterfirmiansreut (Dreisesselalm)
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  • Etappe 3 Dreisesselberg / Hochstein 1.333 m ü.NN)
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  • Etappe 3 Bezwinger-Skulptur - Fotopoint Dreisesselberg
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  • Etappe 3 Berggasthof Dreisessel
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  • Etappe 3 Dreisesselberg (1.333 m ü.NN)
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  • Etappe 3 Waldkirchen-Mitterfirmiansreut
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  • Etappe 3 Waldkirchen - Mitterfirmiansreut
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  • Etappe 3 Waldkirchen - Mitterfirmiansreut (Erlauzwiesel)
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  • Etappe 2 Wegscheid - Waldkirchen (Baptist-Kitzlinger-Schanzenanlage Breitenberg)
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  • Etappe 2 Wegscheid - Waldkirchen
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  • Etappe 1 Passau-Wegscheid
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  • Etappe 1 Passau-Wegscheid
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  • Dreiflüssestadt Passau ("Veste Oberhaus")
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  • Dreiflüssestadt Passau
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Etappe 3 · Waldkirchen - Mitterfirmiansreut

  • Ausgangspunkt: Waldkirchen 
  • Etappenziel: Mitterfirmiansreut
  • Streckenlänge: 63 km 
  • Niveauunterschied: 1.800 hm
  • Höchster Punkt 1 304 m.ü.M. 
  • Tiefster Punkt 586 m.ü.M.

  Highlights:

- Dreisessel-Massiv

- KulturLandschaftsMuseum Haidmühle

- Verschwundenes Dorf Leopoldsreut

Etappenbeschreibung

Die dritte Etappe der Nordroute der Trans Bayerwald kann aus gutem Grund mit den Highlights Dreisesselberg und Haidel als Königsetappe bezeichnet werden. Der 12 km lange Aufstieg zum Dreisesselmassiv hat es zwar in sich, aber das atemberaubende Panorama entschädigt allemal für die körperlichen Strapazen. Anschließend verläuft die Strecke wieder hinab ins Tal, bevor das zweite Aussichtsberg- der Haidel - angesteuert wird. Im übrigen werden auch verschwundene Dörfer wie Schwendreut und Leopoldsreut passiert, bevor man weiter über Philippsreut den Etappenort Mitterfirmiansreut erreicht.

TRANS BAYERWALD - Reperaturservice

Fahrrad-Reparaturstationen befinden sich in Jandelsbrunn auf Höhe Zielberg sowie im Loipenzentrum Frauenberg/Haidmühle:

Ausstattung

  • Kreuzschlitzschraubendreher
  • Torxschlüssel Set
  • Reifenheber
  • Einmaulschlüssel
  • Doppelmaulschlüssel
  • Inbusschlüssel Set
  • Pedalschlüssel
  • Speichenschlüssel
  • Reifenheber
  • Pumpe mit Adapter für alle Ventile

 Aktuelle Hinweise auf Sperrungen, Umleitungen und Behinderungen (z.B. Sturmschäden) findet ihr hier

Streckengrafik mit Höhenprofil - TB Nordroute Etappe 3 · Waldkirchen - Mitterfirmiansreut


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Haftungsausschluss:

Biketouristik – Media übernimmt keine Gewähr für die Korrektheit downgeloadeter Trackdaten. Die Verwendung von GPS-Tracks geschieht in Eigenverantwortung des Users und schließt Haftungsansprüche gegenüber dem Anbieter ausnahmslos aus.



Der Abschnitt von Waldkirchen nach Mitterfirmiansreut verdient in mehrfacher Hinsicht die Bezeichnung "Königsetappe". Landschaftlich hochkarrätig, konditionell gleichwohl fordernd.

Von Erlauzwiesel nahe Waldkirchen geht es zunächst in einer sanften Berg-Talfahrt via Wollaberg nach Jandelsbrunn, von wo bis Neureichenau auf dem unasphaltierten Adalbert-Stifter-Radweg eine relativ erholsame Anfahrt zum Dreisessel erfolgt. 

Im Angesicht des wuchtigen Dreisessel-Massivs hat man einen echt kraftraubenden Brocken vor sich. Nach dem beschwerlichen Aufstieg zum 1.333 Meter hohen Dreisessel (12 km 700 hm) wird man mit einer sagenhaften Panoramaaussicht belohnt. Mit landschaftlicher Superlative und wildromantischer Ursprünglichkeit geizt diese Region ganz und gar nicht.

Die lange Abfahrt vom Dreisessel ist ein echtes Fahrschmankerl. Nachdem die Dreisesselalm (urige Gaststätte mit schönem Biergarten) an der Straße Frauenberg-Haidmühle passiert ist nimmt man Richtung Haidel den nächsten Aussichtsberg ins Visier. Via Philippsreut (sehenswerte Tussetkapelle) ist nach ca. 6 km das Etappenziel Mitterfirmiansreut erreicht. 

Streckenbeschreibung

Nach Umrundung des Golfplatzes bikt man entlang des Erlauzwieseler Stausees Richtung Jandelsbrunn, wo auf den Adalbert-Stifter-Radweg eingebogen wird. Der fein gekieste Bahntrassen-Radweg verbindet die Stadt Waldkirchen mit der Grenzortgemeinde Haidmühle (27 km) im Dreiländereck. 

Dichte Fichtenwälder und saftig grüne Wiesen künden von einer noch wenig von Menschenhand beeinflusster Natur.

Nach knapp 6 km endet in der Gemeinde Neureichenau (KM 104) das Déjà-vu-Erlebnis auf dem Adalbert-Stifter-Radweg. Die TRANS BAYERWALD führt von der Bahnhofsstraße geradeaus in den Klausenweg. 

Ab Neureichenau ändert sich das Landschaftsbild mit seinen Panoramaaussichten gravierend. Das weitflächige Landschaftsprofi weicht nun einem schroffen Mittelgebirgs-Topographie. Am Ortsausgang von Neureichenau (669m) beginnt eine 11 km lange Steigung auf den 1 333 m hohen Dreisesselgipfel (KM 115).  

Der baumfreie Dreisesselgipfel bietet eine phänomenale Aussicht in allen Himmelsrichtungen. Bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist sogar die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen, weil die Rundsicht nicht mehr durch heranwachsende Fichten im Gipfelbereich behindert ist. 

Die mächtigen Granitfelsen gehören zu den schönsten Geotopen Bayerns. 

Die Grenzlinie zu Tschechien verläuft knapp 400 m südöstlich am Gipfel des Dreisesselbergs, wobei sich das Dreiländereck Deutschland−Österreich−Tschechien nahe des Plöckenstein - Luftlinie rund 3 km - südöstlich des Dreisesselbergs befindet.

Der Dreisesselberggipfel Hochstein (1333 m) und Dreisesselfels - drei bizarre Granitfelsen, die aus kissenartig geformten Felsblöcken der so genannten Wollsackverwitterung bestehen - liegen 500 m auseinander. Ein flach gekiester Weg verbindet auf dem Hochplateau die sehenswerten Felserscheinungen. Der Hochstein bildet mit seiner markanten Granitfelsgruppe die höchste Erhebung des Dreisesselbergs.

Während an Hochsommertagen die Hitze im Tal drückt, lässt es sich hoch droben im lauen Lüftchen wunderbar entspannt seine Freizeit verbringen.

Am Fuße des Hochstein ist auch für Biker "Ende Gelände". Entweder gönnt man sich auf der Sitzbank eine wohl verdientes Päuschen, oder steigt die Steinstufen zum Gipfelkreuz empor.

Auf markantem Granitfels befindet sich am Zenit das Gipfelkreuz, zu dem eine schmale Steintreppe hinauf führt. Die Aussicht vom höchsten Punkt des Dreisesselmassivs ist grandios. Die Fernsicht auf das unermeßliche Waldmeer des Böhmerwaldes und die Bayerwaldgipfel Lusen, Rachel und Arber, hinunter ins oberösterreichische Mühlviertel, hinüber zum Aussichtsturm des Haidel sowie den Ortschaften der Haidelregion Haidmühle, Philippsreut, Hinterschmiding, Grainet, Neureichenau und Jandelsbrunn ist in der Tat überwältigend. 

An klaren Tagen erblickt man über das Inn- und Donauland hinweg sogar das Dachsteingebirge sowie eine Vielzahl gezackter Alpengipfel. Vom fesselnden Panoramablick kann man sich gar nicht genug satt sehen.

Wer hier oben in der entrückten Welt Zeitdruck verspürt ist selber Schuld. Entschleunigung ist die Devise, am besten auf den Fels setzen, abschalten und gedankenversunken die Blicke schweifen lassen.

Für Biker eine klare Angelegenheit: nach der Arbeit folgt das Vergnügen. Ist der harte Gipfelaufstieg geschafft, spiegeln strahlende Gesichtsausdrücke dank Endorphinausschüttung pure Glückseeligkeit wider. 

Totholz so weit das Auge reicht. „Natur Natur sein lassen“ lautet die Naturpark-Philosophie und in der Tat, nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural dürfen sich die Wälder, Moore, Bergbäche und Seen auf so großer Fläche nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer einmaligen wilden Waldlandschaft entwickeln.

Dreisessel Video

 Zur Dreisesseltour

Der Berggasthof Dreisessel hat i.d.R. von 9.00-17.00 Uhr geöffnet. Von Anfang November bis Mitte Dezember ist er geschlossen.

Dreisessel-Webcam

Ende Gelände, die letzten Höhenmeter zum Gipfel sind nur noch zu Fuß zu bewältigen.

Bevor die Rückfahrt angetreten wird ist der übliche Einkehrschwung fällig. Man kommt kaum umhin, das Getränke- und Speisenangebot des Biergartens links liegen zu lassen. Ruhigen Gewissens dürfen einige Kohlenhydrate gebunkert werden. Hierbei kann man das Erlebte ein wenig sacken lassen, den Hunger stillen und das bayerische "Nationalgetränk" genießen - schon ist die Welt in Ordnung. Wie besagt ein bayerisches Sprichwort: "Speis & Trank hält Leib und Seele zusammen". Prost Mahlzeit!

 

Eindrucksvoll erheben sich etwa 20 m hohe, übereinandergetürmte Felsen, die über eine steinerne Treppe erreichbar sind. Oben befinden sich drei steinerne Sitzmulden über deren Entstehung man bis heute rätselt.

Für den Bekanntheitsgrad des Dreisessel - der seit Jahrzehnten Besucher aus nah und fern anzieht - trugen in besonderem Maße die Romane und Erzählungen von Adalbert Stifter bei.

Das einst dicht bewaldete Gebiet fiel einerseits dem Borkenkäferbefall zum Opfer. Zudem sorgte der Orkan Kyrill der in der Nacht am 19. Januar 2007 über das bayerisch-böhmische Waldgebirge wie auch in weiten Teilen Europas mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h übers Land fegte - für großflächigen Windbruch. Von der ehemaligen Baumvegetation exisitiert teilweise nur noch Totholz. Trotz alledem ist es beeindruckend, wie sich stellenweise die Waldverjüngung ohne menschliche Beeinflussung entwickelt. 

Dreisessel-Steintreppe in der Abwärtsperspektive inkl. Schatten-Silhouette des Fotografen.

Auch das gibt's: Bergrennen für Läufer und Nordic Walker (9,2 km) sowie Mountainbiker und Tandem-Fahrer (12,3 km/663 hm). Mehr unter Quälspaß am Dreisessel

Erstaunlich viele e-Biker erklimmen mittlerweile den Dreisesselberg. Die Aufstiegshilfe macht's möglich und beflügelt auch Fahrer, denen es ohne dieser künstlichen Schubkraft unmöglich wäre die höchsten Bayerwaldgipfel zu bezwingen.

 E-Bike-Verleih- und E-Bike-Ladestationen 

 Vorausgesetzt man hat entsprechendes Schuhwerk dabei, empfiehlt sich ein eineinhalbstündiger Fußmarsch (Hin- und Rückweg) zum Plöckenstein. Vom Dreisesselberg führt der Höhenzug Hochkamm via Bayerischer Plöckenstein (1365 m ü. NN) und dem Dreiländereck Deutschland−Österreich−Tschechien (1321 m ü. NN) zum Plöckenstein (1378 m ü. NN). Beim Dreiländereck, das sich in der unmittelbaren Nähe des 1.363 m hohen Bayrischen Plöckensteins an der so genannten Dreiecksmark auf einem 1.320 m hoch gelegenen Sattel befindet treffen die Grenzlininen der drei Länder aufeinander. 

Wegbeschreibung: Abzweig von der Dreisesselstraße etwa 50 hm unterhalb vom Gipfel-Plateau (Schild „Rosenberger Gut“), nach 50 m links halten und dem „Adalbert-Stifter-Steig“ bzw. E6 Nordwaldkammweg Richtung „Steinernes Meer“ folgen. Nach Überquerung des „Steinernen Meeres“ (übereinander geschichtete Felsformationen) erreicht man den Seesteig der bergauf zum Dreiländereck führt. Vom Gipfel des Plöckenstein (Tschechien) genießt man einen herrlichen Ausblick über den Böhmerwald, den Plöckensteiner See, den Adalbert Stifter Obelisk sowie auf den Moldaustausee. Rückblick: bis zum Fall des Eisernen Vorhangs (1989) war das Gebiet aufgrund der Grenznähe (530 m nordöstlich der deutsch-tschechischen Grenze, sowie 1,7 km östlich des Dreiländerecks Deutschland-Tschechien-Österreich) der Öffentlichkeit für Jahrzehnte nicht zugänglich.  

Der Plöckensteiner See (Plešné jezero ) ist ein Gletschersee im Böhmerwald und liegt auf 1090 m Höhe. Zur Flößerei im Schwarzenbergschen Schwemmkanal wurde der See von 1789 - 1793 um zweieinhalb Meter aufgestaut.

Zu Ehren des weltberühmten Malers, Schriftstellers und Pädagogen Adalbert Stifter - der mit seiner Erzählung <Der Hochwald> dem Plöckensteinsee ein literarisches Denkmal schuf, wurde 1877 der 14,5 m hohe Granit-Obelisk im Nationalpark Šumava errichtet.

An der Wegekreuzung der vorhergehenden Auffahrt zum Hochplateau (Beschilderungspfeil Kreuzbachklause/Haidmühle folgen) beginnt schräg gegenüber des Hochstein der steile, ruppige Pfad über Wurzeln und Steinabsätze. 

In Frauenberg wird direkt bei der Jugendherberge (KM 121) der Adalbert-Stifter-Radweg überquert. Die Strecke verläuft nun nach Philipsreuth (KM 146) weiter zum Etappenziel Mitterfirmiansreut (KM 152).

 Den Haidel (1 167 m) mit seiner überwältigenden Postkartenaussicht sollte man als Abstecher unbedingt mit nehmen. Wegen seiner exponierte Lage bietet er eine außergewöhnlicht 360 Grad Rundumsicht. Zur Haidel-Rundtour

Haidl Tour Video

Mythos von Leopoldsreut

Die Forststraße nach Leopoldsreut bzw. bis zum Fuß des Haidel überwindet auf dem knapp 6 km langen Streckenabschnitt 120 hm. Durchschnittlich nur 1.5 % Steigung macht die Kurbelarbeit in der sauerstoffreichen Waldluft mehr als erträglich. 

 Ein engmaschiges Forstwege-Netz erschließt Radfahrern und Wanderern von allen Anrainergemeinden her die herrliche Naturlandschaft in der Haidelregion. Sternförmig angelegte Pfade und Ringwege eröffnen in dem dicht bewaldeten Gebiet tolle Routenkombinationen. Abschnittsweise verläuft die Etappe auf dem prämierten Qualitätswanderweg Goldsteig. 

Schautafeln mit alten Fotografien spiegeln das entbehrungsreiche Leben der damaligen Dorfbevölkerung wider.

 Leopoldsreut

1618 ließ der Passauer Fürstbischof Leopold I. als damaliger Landesherr das Dorf Leopoldsreut zum Zweck der Grenzsicherung errichten. Überdies sollten die Siedler den nach Böhmen führenden Säumerweg bewachen. Das Leben der Bewohner war von vielen Entbehrungen und harter Arbeit geprägt. Dem Ort - gelegen zwischen Haidel und Sulzberg - wurde das rauhe Klima, die kargen Böden und die mühsame Zugänglichkeit in 1108 m Höhe - mit der einstmals höchstgelegenen Schule Deutschlands bzw. der höchstgelegenen Kirche im Bayerischen Wald - letztlich zum Verhängnis. Strenge Winter, die bis zu acht Monaten andauerten schnitten das Dorf oftmals wochen- oder gar monatelang von der Außenwelt ab.

1955 wurde die Schule aufgelöst, deren 5 Kinder den 5 km langen Schulweg nach Bischofsreut auf sich nehmen mussten. 1962 verließen dann die letzten verblienbenen Bewohner die Ortschaft.

Ein Blick ins Innere der Sankt-Johannes-Nepomuk-Kirche ist definitiv lohnenswert, weil die historische Fotogalerie einen authentischen Eindruck über das harte Dorfleben von anno dazumal vermittelt.

Heute erinnern in der gerodeten Waldlichtung nur noch die restaurierte Nepomukkirche, das aus Holz errichtete Schulhaus und das ehemalige Forsthaus an das untergegangene Dorf, das aus 21 Gebäuden bestand. Nach dem Untergang wurde Leopoldsreut durch ein historisches Festspiel wieder zum Leben erweckt. Süddeutsche Zeitung

 Vorbei an der Sankt-Johannes-Nepomuk-Kirche führt ein unscheinbarer Pfad zu einem unweit gelegenen, faszinierenden Aussichtspunkt. 

Gelegenehit, den lauschigen Aussichtsplatz vor dem Schlussanstieg zum Haidel für ein erholsames Päuschen zu nutzen.

Der Schlussanstieg zum Haidelgipfel ist kurz aber knackig. Zwar nur 60 hm, aber mit durchschnittlich 8 % (max. 15% Steigung) ist Wadenschmalz gefragt. Nur ein Teilstück der 700 m langen Passage ist etwas schwieriger zu fahren. Teils loser Schotter erfordert Feingefühl und gleichbleibende Tretkraft um die Traktion des Hinterrads nicht zu verlieren.

Ist die Kuppe erreicht, hat man den schwierigsten Teil der Haideltour geschafft. 

Der Haidel

Lohn der schweißtreibende Mühe folgt auf den Fuß, denn solch eine einzigartige 360° Panoramasicht wie auch dem Haidelturm findet man im Bayerischen Wald wie im Böhmerwald wohl kaum ein zweites Mal.

Der 1.167 m hohe Haidel, über den einst die Salzsäumer nach Böhmen zogen, ist mit seinem Aussichtsturm und Infopavillons das Wahrzeichen der Region. Dank seiner exponierten Lage ist der rund geformte Gipfel weithin sichtbar. Auch deshalb, weil der 35 m hohe Holzturm sowie der 60 m hohe selbst tragende Fernmeldeturm charakteristisch sind und dem Bayerwaldgipfel sein unverwechselbares Erscheinungsbild verleihen. 

Der atemberaubende Rundblick über die bayerisch-böhmischen Grenzwälder bis zu den Alpen macht die Strapazen schnell vergessen. 

Die zugige Aussichtplattform bietet einen atemberaubenden Rundumblick über die bayerisch-böhmischen Grenzwälder, deren Berggipfel samt Höhenangaben erläutert werden. Bei Fernsicht reicht der Blick sogar bis zur Alpenkette (z.B. Dachstein). Da liegt einem der oft zitierte Spruch von Adalbert Stifter auf den Lippen: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“

Am Osthang des Haidel speisen Bäche die Kalte Moldau. Im Mittelalter führte übrigens ein Salzhandelsweg - einer der so genannten „Goldenen Steige“ - der Prachatitzer Steig, von Passau über den Berg hinweg nach Prachatitz in Böhmen.

 Turmgeschichte

Erster Turmbau: Als 1925 eine Sturmkatastrophe den Wald auf dem Gipfelrücken des Haidel kahl schlug, wurde erstmals die grandiose Rundumsicht offenkundig womit der Gedanke eines Turmbaus reifte. 1928 wurde ein 15 m hoher Aussichtsturm eingeweiht.

Zweiter Turmbau: 1948 fiel der Turm einem Sturm zum Opfer. Zu touristischen Zwecken wurde 1979 ein neuer 25 m hoher Turm gebaut, der allerdings 1998 trotz zweier Sanierungen im Jahre 1984 und 1990 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. 

Dritter Turmbau: der aus Douglasien- und Lärchenholz gefertigte Aussichtsturm in seiner heutigen Form wurde 1999 errichtet (35 m Höhe). 70 m³ verbautes Holz bringen ein Gewicht von 50 Tonnen auf die Waage. Insgesamt 159 Treppenstufen führen zur 30,33 m hohen Aussichtskanzel. 

Der "View-Point" begeistert mit einem atemberaubenden 360 Grad-Rundblick über die bayerisch-böhmischen Grenzwälder – bei Fernsicht sogar bis zur Alpenkette (z.B. Dachstein 2 995 m). Spätestens hier wird jedem klar, warum der Haidel zur „Pflichtkür“ gehört, zumal der Abstecher nur wenige Kilometer Umweg beträgt. 

Auf der Aussichtsplattform sind in allen 4 Himmelsrichtungen Ortschaften und Berggipfel inkl. Höhenangaben in Schautafeln abgebildet.

Die Abfahrt vom Haidel erfolgt bis zur Weggabelung nach dem Parkplatz auf demselben Weg wie die Hinfahrt. Dann wird links Richtung Schwendreut abgebogen. 

Die im Kreisrund aufgestellten Schautafeln informieren über die zur Haidelregion gehörigen Gemeinden Grainet, Haidmühle, Hinterschmiding, Jandelsbrunn, Neureichenau und Philippsreut. Im übrigen laden die Bänke als lauschiges Pausenplätzchen ein.

Schwendreut

Um die Gegend unterhalb des Haidels vor Wilderern und Schmugglern zu schützen wurde der Landstrich mit Gründung der Orte Leopoldsreut und Schwendreut besiedelt (1618). Doch nur sieben Jahre später raffte die grasierende Pest die Einohner von Schwendreut dahin. 

1957 verließ der letzte Einwohner die Ortschaft, infolgedessen am 17. Oktober 1968 der Ortsname endgültig von der Landkarte verschwand. Die verbliebenen Häuser wurden vollständig abgerissen und die brach liegende Fäche aufgeforstet. Schwendreut - im Volksmund „Glosan“ genannt - ereilte somit dasselbe Schicksal wie dem Nachbarort Leopoldsreut. 

Anflug auf einer der schönsten Rastpunkte dieser Tour.

An Schwendreut - dessen Namensgeber Fürstbischof Marquard von Schwendi war und einst bis zu 90 Einwohner lebten - erinnert heute einzig die bescheidene Schwendreuter Kapelle mit ihren barocken Zwiebeltürmchen (1755) an das versunkene Dorf. 

Ein ruhiger Rastplatz in einer Waldlichtung und mineralhaltiges Quellwasser - was will man mehr?

Mit der aufwendigen Sanierung verbliebener Gebäudlichkeiten i.V. mit zahlreichen Info-Schautafeln wird versucht die Geschichte der versunkenen Dörfer der nachfolgenden Generation in Erinnerung zu rufen, um bedrohliches Vergessen zu verhindern.

Die großflächige Waldlichtung lädt zum Innehalten ein. Ein stiller Ort wo sich insbesondere stressgeplagte Menschen ihre "Batterien" laden können und ins innere Gleichgewicht kommen. Schon der Dichter und Schriftsteller Adalbert Stifter sprach vom „Land der Stille“, das die Dreiländer-Region mit seiner faszinierenden Naturlandschaft auch heute noch umgibt. 

Zuwege entlang der Etappe Waldkirchen: ca. 2,7 km Jandelsbrunn: ca. 1,1 km Haidmühle: ca. 4,3 km Grainet: 3 km

Einkehrmöglichkeiten findet Ihr in Waldkirchen, Jandeslbrunn, Haidmühle, Neureichenau und Mitterfirmiansreut.

 Viele Mountainbiker schätzen die erstklassige Beschilderung der Trans Bayerwald (beide Fahrtrichtungen).

Bahnhöfe entlang der Etappe

Waldkirchen (Touristikverkehr; nicht regelmäßig)

Tourist-Infos

Tourist-Info Waldkirchen
Marktplatz 17
94065 Waldkirchen

Tel. 08581-19433

www.urlaub-in-waldkirchen.de
tourismus@waldkirchen.de

Tourist-Info Jandelsbrunn
Hauptstraße 31
94118 Jandelsbrunn

Tel. 08583-960016

www.jandelsbrunn.de
info@jandelsbrunn.de

Tourist-Info Neureichenau
Dreisesselstraße 8
94089 Neureichenau

Tel. 08583-960120

www.neureichenau.de
tourismus@neureichenau.de

Tourist-Info Haidmühle
Dreisesselstraße 12
94145 Haidmühle

Tel. 08556- 97263-20
www.haidmuehle.de
tourismus@haidmuehle.bayern.de

Tourist-Info Grainet
Obere Hauptstraße 11
94143 Grainet

Tel. 08585-96000

www.grainet.de
poststelle@grainet.bayern.de

Tourist-Info Philippsreut
Hauptstraße 36
94158 Philippsreut

Tel. 08550-9219525

www.philippsreut.de
info@philippsreut.de