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Absa Cape Epic - 19. - 26. März 2023
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© Cape_Epic |
Vom 19. - 26. März 2023 findet wieder das Absa Cape Epic - weltweit das bedeutendste Mountainbike-Etappenrennen - statt. Die Route führt die ambitionierte Weltelite sowie Amateur- Mountainbiker dieses Jahr über 648 Kilometer und 15.475 Höhenmeter durch atemberaubende Naturlandschaften der südafrikanischen Provinz Western Cape.
Tipp: Der Live Broadcast kann ab 07:00 MEZ auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden. Auf Dreiländerbike wird etappenweise täglich berichtet.
Absa Cape Epic - Die »Tour de France« des Mountainbikesports
Das Absa Cape Epic ist das bedeutendste Mountainbike-Etappenrennen der Welt, und das bereits seit seiner ersten Austragung im Jahr 2004. Die Route ändert sich jedes Jahr und führt die Profis wie ambitionierte Amateure aus der ganzen Welt rund 650 Kilometer und etwa 16000 Höhenmeter durch die faszinierende Naturlandschaft Südafrikas.
Das einzige achttägige MTB-Etappenrennen (Prolog + 7 Stages) ist von der Union Cycliste Internationale (UCI) als "hors catégorie" eingestuft, weswegen die weltbesten Marathon-Profis - aber auch Ex-Profis aus dem Straßen-Rennsport - hier aufeinander treffen und sich einen spannenden Kampf beim spektakulärsten und härtesten Etappen-Rennen der Welt liefern.
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© ACE23_Stage2, Wayne Reiche |
Das Rennen bietet einen "Full-Size-Service", damit sich die Fahrer optimal auf das Race konzentrieren können. Zweifelsohne genießt das perfekt organisierte Offroad-Event den prestigeträchtigsten Legendenstatus überhaupt. Im Lauf der Zeit hat das Cape Epic in der raceaffinenen Szene ein elitäres Renommee entwickelt, das dem der "Tour de France" kaum nachsteht. "Der Sieg am Cape Epic bedeutet so viel wie ein Weltcup-Sieg", findet Nino Schurter, zweifacher Gesamtsieger des Etappenrennens, "obwohl das Cape Epic wahrscheinlich schwerer zu gewinnen ist." Deshalb sind die 680 Zweierteam-Startplätze regelmäßig in kürzester Zeit ausgebucht.
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© Sam Clark |
Am 19. März 2023 startet das prestigeträchtige achttägige Race durch die schönen Weinberge Südafrikas. Von der grandiosen Szenerie, Antilopenherden, blühender Pflanzenpracht und alles sonst noch was die Gegend an landschaftlicher Schönheit aufzubieten hat, bekommen die Fahrer im abgeschottenten Race-Modus nur unterschwellig etwas mit. So anmutend und faszinierend die Landschaft im Western Cape auch sein mag, so blendet die extreme Belastungsintensität das Umfeld nahezu komplett aus. Urlaubsidylle mag erst mit dem Finish der Finaletappe aufkommen. Temperaturen weit über 30 Grad, gnadenlose Anstiege, hyperschnelle Abfahrten, hakelige Trails, verblockte Schlüsselstellen und Schlammpassagen hinterlassen Spuren bzw. kennzeichnen die Silhouette der Fahrer beim Zieleinlauf. Ganz zu schweigen vom mentalen Stress der ständig von der Befürchtung getragen ist, womöglich einen Defekt oder gar Sturz mitten im Niemandsland zu erleiden. Die übermenschliche Belastung zermürbt den Körper, zermartert die Psyche und stellt höchste Ansprüche ans Equipment. Die gewaltige Distanz unter Extrembedingungen verleiht erfolgreichen Finishern einen heroischen Nimbus.
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© ACE23_Stage3, Wayne Reiche |
Clevere Taktik ist die halbe Miete, wobei jede einzelne Etappe mit ihrer individuellen Streckencharakteristik reichlich Flexibiltät verlangt. Insofern benötigt jedes Team - auch in Abhängigkeit des aktuellen Renngeschehens - einen taktisch ausgeklügelten Plan. Wann und wo wird attakiert ohne gleich sein Pulver zu verschießen bzw. wo man am besten den entscheidenden Vorsprung herausholt ist in Abhängigkeit des Rennverlaufs manchmal auch eine Spontanentscheidung. Was das Unterfangen nicht leichter macht ist das unterschiedliche Leistungsniveau der Teampartner. Ob konditionell oder fahrtechnisch - jeder hat seine Stärken und Schwächen. Die ausgewogene Balance zwischen maximalem Tempo und Ausdauerfähigkeit auf der einen Seite sowie der Bikebeherrschung auf der anderen Seite ist die hohe Kunst die den Top-Athleten abverlangt wird. Stürze bzw. Defekte können u.U. viel Zeit kosten oder gar zur Rennaufgabe führen. Die enorme Herausforderung an Material & Mensch hat Spitzenteams mit Siegambitionen bewogen sogenannte "Backup-Teams" einzusetzen, um im Falle des Falles sofortige Hilfe parat zu haben. Obwohl Backup-Teams ihre persönlichen Ziele dem federführenden Race-Team unterordnen müssen, landen sie in der Gesamtwertung trotzdem meistens in den Top 10. Nicht zu vergessen: Berichterstatter auf E-Bikes (u.a. Stefan Sahm), die - abgesehen von Hubschrauber-Aufnahmen - direkt hinter den führenden Teams beeindruckende Film-Sequenzen in die Live-Übertragung einspeisen.
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© ACE 23_Stage6_Nick Muzik |
Die Kosten für eine Teilnahme am Cape Epic sind nicht ohne. Für Hin- und Rückflug z.B. München – Kapstadt - München sind etwa 900 Euro + Startgebühr je Fahrer knapp 2500 Euro zu berappen. Hinzu kommt noch Kost & Logie für die Aufenthaltsdauer vor bzw. nach dem Rennen. So kann sich ein Cape-Epic-Einsatz rasch auf 5.000€ summieren.
2016 wurde die Cape Epic PTY (ltd) von der IRONMAN-Gruppe übernommen, zu der auch das SPAR Swiss Epic in der Schweiz, das 4Islands MTB Croatia sowie das Andorra Epic gehören.
Cape Epic Stage 7, 26. März: 80km & 2.400m
Knapp, aber klar: Beers und Blevins gewinnen das Absa Cape Epic 2023
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© ACE23_Stage7_Sam Clark |
Kapstadt, Südafrika (26. März 2023) – Am Finaltag des Absa Cape Epic 2023 kopierten Georg Egger und Lukas Baum erfolgreich die Taktik ihrer härtesten Konkurrenten Matt Beers und Chris Blevins. Kurz vor dem Ziel in Val de Vie setzten sie sich ab und schnappten sich den Etappensieg am achten letzten Tag des härtesten Etappenrennens in der Mountainbike-Welt. Ein kleiner Trost für die deutschen Vorjahressieger, denn der begehrte Gesamtsieg ging an das Duo Beers/Blevins von Toyota-Specialized-NinetyOne. Die im gelben Leadertrikot gestarteten Schweizer Nino Schurter/Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing) rutschten auf den dritten Gesamtrang. Bei den Frauen blieben die Gesamtführenden Kim Le Court und Vera Looser souverän vorne und konnten gelassen Greete Steinburg und Monica Calderon Martinez von Cannondale Vas Arabay den Etappensieg schenken.
Nach der Dramatik der gestrigen Etappe verlief das Grand Finale beim Absa Cape Epic 2023 nahezu ruhig, an den bestehenden Zeitabständen von nur fünfeinhalb Minuten zwischen den Favoriten konnte nur wenig gedreht werden. Nino Schurters Plan, einfach dranzubleiben, ging leider nicht auf. Sein Partner Andri Frischknecht hatte nicht die besten Beine und so mussten die Schweizer im Leadertrikot die Spitzengruppe, an die sich Simon Stiebjahn und Martin Frey (Singer Racing) angekoppelt hatten, ziehen lassen. Eine kurze Bodenprobe von Schurter, als ein verfrühter Osterhase durch den Singletrack hoppelte, steckte der zehnfache Weltmeister und Olympiasieger unbeeindruckt weg.
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Wie schon in den vorangegangenen Tagen zeigten sich die vier Topfahrer ebenbürtig. Attacken von Orbea x Leatt x Speed Company Racing im Flachen nach den beiden großen Anstiegen des Finales konnten von Beers/Blevins gekontert werden – im Ziel blieb die Frage, ob das eineinhalb Minuten Polster des südafrikanisch/amerikanischen Duos reichen würde. Der Rückstand der Schweizer reichte sogar noch für Egger und Baum, um mit knappen 22 Sekunden auf den zweiten Gesamtrang zu rutschen. Nino Schurter, nicht glücklich, aber auch nicht frustriert, meinte im Ziel: „So ist das in einem Rennen, die anderen waren diese Woche am Ende stärker, da kann man nichts machen.“ Der Traum von Singer Racing auf einen Sprint-Etappensieg wurde durch einen Ausrutscher von Martin Frey kurz vor der Zielgeraden zerstört. „Jetzt kann ich es ja offen sagen, ich hatte heute wieder Probleme mit dem Rücken“, erklärte Lukas Baum im Interview, „daher konnten wir nicht mit voller Stärke fahren, ich bin froh, dass es so ausgegangen ist“. „Wir kommen wieder, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr“, ergänzte sein Teamkollege und bester Freund, Georg Egger.
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"Wir wussten seit gestern Abend, dass es heute nur einen Weg zum Sieg gab, nämlich von Anfang an Vollgas zu geben", sagte Christopher Blevins. "Wir trainieren so hart für diese Rennen und haben in dieser Woche so viel durchgemacht; es ist etwas ganz Besonderes, wenn alles so zusammenpasst wie heute. Wir hatten auf der Strecke immer wieder Infos über die Verfolger, also wussten wir, dass wir vorne liegen, aber man kann nie sagen, wie es ausgeht. Die einzige Möglichkeit ist, so hart wie möglich weiter zu fahren. Wir haben von Anfang bis Ende gelitten, aber das war es wert. Es ist eine große Ehre, das Absa Cape Epic zu gewinnen."
Matt Beers, nun zweifacher Sieger des Absa Cape Epic, war begeistert von der Leistung und der Unterstützung des Publikums. "Das war ein großartiger Sieg, nicht nur wegen des Finales heute, sondern wegen der ganzen Woche. Nach den Problemen auf der 1. Etappe mussten wir uns aus diesem Rückstand wieder hocharbeiten. Ich denke, das zeigt, wie gut unser Teamwork funktioniert hat und wie sehr wir aneinander glauben. Wir wurden von so vielen Zuschauern unterstützt, ich glaube, wir sind die letzte Etappe auf purem Adrenalin gefahren. Ich bin jetzt völlig erschöpft."
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In der CM.com Frauen-Kategorie schienen die Anstrengungen der Woche schließlich ihren Tribut bei Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo) zu fordern, sie fielen schon früh im Grand Finale zurück. Kim le Court und Vera Looser (Efficient Infiniti Insure) bestätigten ihre Favoritenrolle im orangefarbenen Leadertrikot und holten sich ungefährdet den Gesamtsieg. Der Abstand nach einem zerstörten Hinterrad von Amy Wakefield in der gestrigen Etappe war einfach unaufholbar ohne Materialpech des anderen Teams. Die im Laufe der Woche immer stärker fahrenden Steinburg/Gomez von Cannondale Vas Arabay durften sich – nach Absprache mit Court/Looser – über den Etappensieg im Grand Finale freuen.
"Das ist unglaublich", sagte Steinburg über den Etappensieg des Teams. "Es ist unsere erste gemeinsame Saison und das große Finale des Absa Cape Epic zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Wir sind gut gestartet, haben uns an die Führenden gehalten und konnten es gut durchziehen."
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Die Absa Cape Epic Gewinnerin aus Mauritius, Kim Le Court, war nahezu sprachlos. "Wir haben es geschafft", war alles, was sie sagen konnte, während um sie herum der Siegeschampagner sprudelte. "Das ist ein unglaubliches Gefühl", fügte Looser hinzu. "Es war eine lange, harte Woche, und wir mussten wirklich an alle unsere Reserven gehen, aber wir haben es geschafft. Ich glaube, wir brauchen ein oder zwei Wochen, um diesen Gesamtsieg zu verarbeiten!"
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Le Court nahm sich einen Moment Zeit, um sich zu beruhigen und fügte hinzu: "Wir hatten heute früh ein mehr als ausreichendes Zeitpolster, wir wussten, dass wir nur gut und konstant fahren mussten. Wir waren froh, dass wir Cannondale Vas Arabay die Arbeit an der Spitze zu überlassen. Wir sagten zu ihnen: 'Wenn ihr die Arbeit macht, könnt ihr gerne den Ruhm des Etappensiegs haben und wir die Ehre des Gesamtsiegs'."
Für Wakefield und Lill war es eine brutale Woche voller Emotionen, aber sie schafften es trotzdem, die letzte Etappe mit einem Lächeln zu beenden. "Gestern war ich so fertig", gab Wakefield zu. "Aber dann habe ich all die Texte in den sozialen Medien gelesen und war den Tränen nahe. Ich war so gerührt von der Unterstützung. Die Dinge, die uns in dieser Woche passiert sind, kann man sich nicht ausdenken, wir haben trotz aller Widrigkeiten einfach weitergemacht."
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Matthew Beers, Christopher Blevins vom Team Toyota-Specialized-NinetyOne am Ziel der Träume: Gesamtsieg der Cape Epic 2023
2023 Absa Cape Epic Etappe 7 Ergebnisse:
Männer:
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1. Orbea X Leatt X Speed Company: Georg Egger, Lukas Baum – 03:07:26.4
2. Toyota-Specialized-NinetyOne: Matthew Beers, Christopher Blevins – 03:07:36.7 (+00:00:10.3)
3. Singer Racing: Simon Stiebjahn, Martin Frey – 03:08:22.7 (+00:00:56.2)
CM.com Frauen:
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1. Cannondale Vas Arabay: Greete Steinburg, Monica Yuliana Calderon Martinez – 04:02:50.5
2. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 04:03:08.9 (+00:00:18.4)
3. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 04:10:20.8 (+00:07:30.3)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement:
Männer:
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1. Toyota-Specialized-NinetyOne: Matthew Beers, Christopher Blevins – 26:17:04
2. Orbea X Leatt X Speed Company: Georg Egger, Lukas Baum – 26:20:53.5 (+00:03:49.5)
3. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 26:21:15.6 (+00:04:11.5)
CM.com Frauen:
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1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 33:11:37.7
2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 33:44:02.3 (+00:32:24.6)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 33:54:55.4 (+00:43:17.7)
Die vollständigen Ergebnisse hier.
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© ACE23_Stage7_Nick Muzik |
Das Damen- und Herren- Siegerteam der Cape Epic 2023 glückstrahlend auf dem Podest
Anmeldung zum Absa Cape Epic vom 17 - 24. März 2024: https://www.epic-series.com/capeepic
Cape Epic Stage 6, 25. März: 78km & 2.300m
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© ACE23_Stage6_Wayne Reiche |
Kapstadt, Südafrika (25. März 2023) – Die unglaublich harten Bedingungen bei der vorletzten Etappe des Absa Cape Epic, starker Regen, Schlamm und kräftiger Wind, machten die Strecke noch härter, sie wurde auf 73 Kilometer verkürzt. Die Bedingungen und Materialpech wirbelte die Favoriten bei Männern und Frauen durcheinander. Die Führenden Georg Egger und Lukas Baum (Orbea x Leatt x Speed Company Racing) verloren durch ein defektes Schaltwerk über elf Minuten Zeit. Morgen am Finaltag starten Nino Schurter/Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing) im gelben Leadertrikot. Die heutigen Etappensieger, Matt Beers und Chris Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne) haben nun sogar den Gesamtsieg in Griffweite. Spannung im Grand Finale ist garantiert, denn die drei Führungsteams liegen nur fünfeinhalb Minuten auseinander.
Ein ähnliches Bild bei den Frauen: Amy Wakefield vom Führungsduo beschädigte sich die Hinterradfelge und musste kilometerlang auf Felge und plattem Mantel fahren. Am Ende fehlten ihr und Partnerin Candice Lill 39 Minuten auf die erneut starken Siegerinnen vom Team Efficient Infiniti Ensure. Kim le Court und Vera Looser starten morgen mit 25 Minuten Zeitpolster im orangefarbenen Leadertrikot.
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Matt Beers und Chris Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne) lagen gemeinsam mit den Deutschen in einer Vierergruppe an der Spitze, als sich an Kilometer 42 bei Lukas Baum das Schaltröllchen des Schaltwerks verabschiedete und ein Treten unmöglich machte. Die beiden im Gelben Leadertrikot mussten einen Kilometer zurück zur Verpflegungsstelle mit Ersatzteilen, wo sie selbst rasend schnell ein neues Schaltwerk samt Kette montierten. Mit einem Rückstand von über elf Minuten auf die Etappensieger kamen sie ins Ziel. Beim Schweizer Favoritenduo hatte Andri Frischknecht einen schwarzen Tag erwischt, zusammen mit Nino Schurter kämpfte er sich mit Ups and Downs durch die Etappe, das SCOTT-SRAM MTB Racing Duo kam vier Minuten nach den Siegern auf Platz 2 ins Ziel.
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© ACE23_Stage6_Sam Clark |
Andri Frischknecht von SCOTT-SRAM MTB Racing war sich einig mit Blevins: "Wow, das war echt hart", sagte er. "Am Anfang hatte ich Mühe, das Tempo zu halten, aber im Laufe des Tages fühlte ich mich immer besser. Als wir Lukas und Georg überholt hatten, war ich motiviert, wieder in Gelb zu fahren. Ich möchte allen, die diese Etappe beendet haben, ein großes Lob aussprechen, denn es war wirklich schwierig da draußen."
Diesen Renntag bezeichneten viele Elitefahrer als einen der härtesten aller Zeiten. Während der gesamten 73 km langen Etappe regnete es ununterbrochen, was die Anstiege in klebrige Lehmfluten und die Singletrail-Abfahrten in tückische Schlammbäder verwandelte.
De Südafrikaner Matt Beers und Blevins wirkten auf der 6. Etappe ziemlich souverän. Blevins war sogar früher aufgestanden, um seine geliebten LA Lakers zu sehen. Das Team gewann, und Blevins nahm dies als gutes Omen. "Wir sahen Lukas und Georg stoppen", sagte Blevins, "wir waren uns nicht ganz sicher, was passiert war, also konzentrierten wir uns auf uns und gaben Gas. Das ist eben das Absa Cape Epic, da kann alles passieren, besonders bei den Bedingungen, die wir heute hatten."
Nach Blevins Sicht lag der Schlüssel zum Erfolg darin, ruhig und vor allem auf dem Bike zu bleiben, das Risiko weitestgehend zu minimieren. "Es war einfach brutal auf der Strecke. Wir hatten die richtigen Reifen aufgezogen, aber es ist so schwierig, bei diesen Bedingungen zu fahren. Der Untergrund extrem schlammig, die Singletracks waren heute unglaublich langsam."
Nach etwa 33 km in der CM.com-Frauenkategorie brach Wakefield die Felge ihres Hinterrads, nachdem sie in ein Loch geknallt war. So musste sie 8 km bis zur nächsten technischen Zone ohne Luft treten. Bis zu diesem Zeitpunkt fuhren Wakefield, Lill, Looser und Le Court zusammen.
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© ACE23_Stage6_Nick Muzik |
Die gebrochene Felge änderte alles und von diesem Moment an fielen Wakefield und Lill immer weiter zurück und kamen schließlich 39 Minuten nach den Etappensiegern Looser und Le Court ins Ziel. Die neuen Träger des orangen Leadertrikots von CM.com gehen mit einem Vorsprung von 25 Minuten in die letzte Etappe. Für Looser und Le Court waren die emotionale Achterbahnfahrt fast zu viel, und Le Court kämpfte beim Interview im Ziel mit den Tränen.
"Ich bin durch den gleichen Graben gefahren wie Amy", sagte Le Court. "Ich hatte einfach Glück. Das war wahrscheinlich mein härtester Tag auf dem Rad. Ich habe die ganze Zeit versucht, sicher zu fahren, aber ich wäre trotzdem ein paar Mal fast gestürzt. Ich glaube, die Tränen kommen einfach vom Schlamm in meinen Augen, aber ich bin mir nicht sicher.“
Vera Looser meinte, es sei ein wahr gewordener Traum, den letzten Tag im orangefarbenen Leadertrikot zu starten. "Es heute zu schaffen, war wirklich etwas Besonderes. Es war schlammig, klebrig, rutschig, wackelig, windig – wir mussten wirklich hart arbeiten auf der Strecke.
Mit einem beträchtlichen Vorsprung gehen Looser und Le Court in die 80 km lange letzte Etappe. "Es liegen immer noch 80 km vor uns", sagte Looser. "Ich werde versuchen, ruhig zu bleiben, bis wir die Ziellinie überquert haben", fügte Le Court hinzu.
Die morgige letzte Etappe des Grand Finale verläuft über 74 Kilometer und 2300 Höhenmeter von Lourensford ins Ziel nach Val de Vie.
Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit (07:30 Uhr MEZ) auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Etappe 6 Ergebnisse:
Männer:
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© ACE23_Stage6_Nick Muzik |
1. Toyota-Specialized-NinetyOne: Matthew Beers, Christopher Blevins – 03:26:48.9
2. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 03:30:56.2 (+00:04:07.2)
3. Bulls Mavericks: Alban Lakata, Axel Roudil-Cortinat – 03:33:46.7 (+00:06:57.7)
CM.com Frauen:
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© ACE23_Stage6_Dom Barnardt |
1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 04:30:02.9
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 04:43:00.7 (+00:12:57.8)
3. Cannondale Vas Arabay: Greete STEINBURG, Monica Yuliana CALDERON MARTINEZ – 04:46:00.2 (+00:15:57.3)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 6:
Männer:
1. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 23:07:54.8
2. Toyota-Specialized-NinetyOne: Matthew Beers, Christopher Blevins – 23:09:27.2 (+00:01:32.4)
3. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 23:13:27.0 (+00:05:32.2)
CM.com Frauen:
1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 29:08:28.7
2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 29:33:41.4 (+00:25:12.7)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 29:35:48.7 (+00:27:20.0)
Absa Cape Epic Stage 5, 24. März: 102 km & 2.450 m
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© ACE 23_Stage5_Dom Barnardt |
Endlich in Gelb: Egger/Baum mit starkem Solo beim Absa Cape Epic
Kapstadt, Südafrika (24. März 2023) – Selbst ein unfreiwilliges Vollbad von Lukas Baum mitten auf der Strecke konnte das deutsche Team bei der heutigen Königsetappe des Absa Cape Epic nicht stoppen. Souverän im Alleingang, mit einer unglaublich starken Leistung, holten sich Georg Egger und Lukas Baum (Orbea x Leatt x Speed Company Racing) den Etappensieg mit so großem Abstand, dass sie morgen im Gelben Trikot der Gesamtführenden starten. Über eine Minute hatte ihr Rückstand auf Nino Schurter/Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing) betragen, nun liegen sie eineinhalb Minuten vor ihren Schweizer Konkurrenten.
Mit Simon Stiebjahn und Martin Frei von Singer Racing als Zweitplatzierte standen heute vier deutsche Mountainbikern auf dem Podium im Weingut Lourensford. Die Mitfavoriten Matt Beers/Chris Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne) waren mit in der Spitzengruppe auf Rang 4 und liegen nun sieben Minuten hinter den Führenden.
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© ACE 23_Stage5_Sam Clark |
In der CM.com-Frauenkategorie holten Vera Looser und Kim le Court (Efficient Infiniti Insure) ihren zweiten Etappensieg in Folge und gewannen die 5. Etappe mit zweieinhalb Minuten Vorsprung vor Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT. net | SeattleCoffeeCo). Le Court und Looser übernahmen damit auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung.
Die Teilnehmer des Absa Cape Epic 2023 gingen nach der vierten Etappe bei stürmischem regenerischem Wetter zu Bett. Es regnete nahezu durch, und heute morgen starteten die Mountainbiker in Oak Valley bei grauem Himmel, starkem Regen und der unschönen Aussicht auf einen langen, nassen Tag im Sattel. Bei den Männern kämpften die Fahrer auf den ersten 30 Kilometern mit heftigen Regengüssen und einer immer wieder überschwemmten und extrem schlammigen rutschigen Strecke. Doch die Ambitionen von Georg Egger und Lukas Baum ließen sich nicht aufweichen, sie wollten ihren Führungsanspruch auf der Königsetappe in trockene Tücher bringen.
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© ACE 23_Stage5_Sam Clark |
Das Orbea x Leatt x Speed Racing-Duo hatte im letzten Jahr das Absa Cape Epic in der allerletzten Etappe gewonnen. Deshalb trugen die beiden Deutschen lediglich bei der Siegerehrung das gelbe Ciovita-Führungstrikot. Die auch 2023 immer attackierenden Egger und Baum waren die ganze Woche über entschlossen, in Gelb zu fahren, doch den starken Konkurrenten Schurter und Frischknecht konnten sie bisher nicht davon ziehen. Der entscheidende Move kam nun auf der 5. Etappe: Am Tierkop-Anstieg, bereits nach rund 10 Kilometern im Rennen, attackierten sie, und dieses Mal konnten die Mitfavoriten nicht dranbleiben.
Nach 41 Kilometern, an der ersten Verpflegungsstelle, hatten Egger und Baum den langen Hauptanstieg und die Abfahrt des Groenlandberg hinter sich und einen Vorsprung von 50 Sekunden auf die Verfolger erarbeitet. Im weiteren Verlauf des Rennens bauten sie das Zeitpolster auf über zwei Minuten aus. Weder SCOTT-SRAM MTB Racing noch Toyota-Specialized-NinetyOne (Matt Beers und Christopher Blevins) konnten der starken Leistung der beiden Führenden etwas entgegen setzen.
Der einzige Ausrutscher von Egger und Baum auf der Königsetappe über 102 Kilometer und 2450 Höhenmeter war, dass Baum bei voller Fahrt in einer tiefen Pfütze stürzte und komplett im Wasser verschwand. Abgesehen von diesem unerwarteten Tauchgang ging ihre Renntaktik perfekt auf.
"Wir hatten von Anfang an ein sehr gutes Gefühl", sagte Baum. "Ich wollte das Tempo am Tierkop kontrollieren, was uns auch gelang.“ Baum fügte hinzu, dass die Bedingungen in der ersten Hälfte der Etappe das Rennen extrem tückisch machten. "Das muss einer der brutalsten Tage sein, die ich je auf dem Rad hatte. Ich habe zu Beginn echt unter den Bedingungen gelitten. Der Boden war rutschig und bei jedem Anstieg fuhren wir durch diese kleinen Flüsse, die uns entgegenkamen. Als ich diese Pfütze passieren wollte und auf einmal komplett unter Wasser war, fühlte es sich an wie in einer Meereswelle. Es war super tief."
Egger, der nun zum ersten Mal in Gelb beim Absa Cape Epic antritt, kündigte an, das Team wolle in den nächsten zwei Tagen einen kühlen Kopf bewahren. "Es ist toll, das gelbe Trikot zu tragen. Aber es liegen noch zwei harte Tage vor uns und wir müssen einfach ruhig bleiben und dieses Wochenende konzentriert und gut fahren."
Das Überraschungsteam des Tages, Singer Racing (Martin Frey und Simon Stiebjahn), hatte sich ans Ende der sechsköpfigen Verfolgergruppe geklemmt. Frey und Stiebjahn beendeten diese 5. Etappe als Zweite, mischten sich aber nicht in den Kampf um die Gesamtwertung ein.
In der Frauenkategorie CM.com hatten Vera Looser und Kim le Court wohl den gleichen Plan wie Baum und Egger vorbereitet. Die Siegerinnen der vorherigen Etappe attackierten am harten langen Aufstieg zum Groenlandberg und zogen so an Wakefield und Lill vorbei.
Zu Beginn der Etappe wurde Looser versehentlich von einem anderen Fahrer umgestoßen und stürzte in eine Pfütze, wobei durch den Aufprall ein Schuh beschädigt wurde. Beim Absa Cape Epic 2023 musste erneut Duct-Tape zur Rettung herhalten, auch wenn dieser Fall etwas weniger dramatisch war als Wakefields Aktion. Looser schloss schnell wieder zu ihrer Partnerin Le Court auf, und von da an fuhren sie stetig an der Spitze.
"Wir dachten am Morgen, dass dies wieder ein guter Tag für uns werden könnte", sagte Le Court. "Aber dann hatten wir einen wirklich schlechten Start und sind als Letzte in den Tierkop-Anstieg gefahren. An diesem Punkt beschlossen wir, unser eigenes Rennen zu fahren und uns um nichts zu kümmern – dann holten wir auf einmal alle ein."
Looser berichtete von Krämpfen am Start, die sich aber wieder legten. "Ich hatte wirklich mit meinem Bein zu kämpfen. Ich habe einfach versucht, ruhig und gelassen zu bleiben. Wir wurden im Laufe der Etappe immer stärker und ich denke, dass wir zwei Tage vor Schluss das orangefarbene Trikot ins Visier nehmen können!"
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© ACE 23_Stage5_Nick Muzik |
Für die Führenden der CM.com Women's Kategorie war es ein weiterer harter Tag für Wakefield. "Ich zähle schon die Tage bis zum Ziel! Das war ein weiterer dunkler Tag für mich. Es sind noch zwei Etappen, und ich halte durch. Ich muss mich noch einmal bei meiner Partnerin bedanken, die mir heute so sehr geholfen hat. Vera und Kim sind wirklich gut gefahren. Ich denke, morgen werden sie wieder angreifen und es wird ein spannendes Rennen geben“, so Amy Wakefield.
Wakefield und Lill bleiben auch nach der 5. Etappe in den orangefarbenen Führungstrikots. Ihr Vorsprung auf Looser und Le Court beträgt 14 Minuten. Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) sind auf den dritten Gesamtrang zurückgefallen mit nun fast 30 Minuten Rückstand auf die Spitze.
Die morgige 7. Etappe verläuft über 82 Kilometer und 2300 Höhenmeter in einer Runde auf dem Gebiet des Weinguts Lourensford.
Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit (07:30 Uhr MEZ) auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Etappe 5 Ergebnisse:
Männer:
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© ACE 23_Stage5_Nick Muzik |
1. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 04:13:46.5
2. Singer Racing: Simon Stiebjahn, Martin Frey – 04:16:18.8 (+00:02:32.2)
3. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 04:16:27.3 (+00:02:40.7)
CM.com Frauen:
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© ACE 23_Stage5_Sam Clark |
1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 05:23:46.5
2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 05:26:23 (+00:02:36.5)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 05:42:47.2 (+00:19:00.7)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 5:
Männer:
1. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum– 19:35:29.3
2. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 19:36:58.6 (+00:01:29.2)
3. Toyota-Specialized-NinetyOne - Matthew Beers, Christopher Blevins – 19:42:38.5 (+00:07:08.9)
CM.com Frauen:
1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 24:24:32.4
2. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 24:38:25.8 (+00:13:53.3)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 24:52:48 (+00:28:15.5)
Absa Cape Epic Stage 4, 23. März: 47 km & 875 m Time Trial
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Die führenden Männer rücken enger zusammen beim Absa Cape Epic
Kapstadt, Südafrika (23. März 2023) – Keine taktischen Manöver, kein Beobachten, keine direkten Duelle auf der Strecke. Bei der als Zeitfahren ausgelegten 4. Etappe des Absa Cape Epic hatte jedes Team genau zwei Gegner: die Uhr und den eigenen Körper. Und bei den auf Etappensieg programmierten Beers/Blevins von Toyota-Specialized-NinetyOne lief es wie ein Uhrwerk. Der US-Amerikaner Blevins hatte einen herausragenden Tag und zog den südafrikanischen Marathonmeister mit, so dass die beiden erneut ganz oben auf dem Treppchen standen und ihren härtesten Verfolgern 22 Sekunden bzw. über zwei Minuten abnahmen.
Durch den Sieg auf dieser 4. Etappe schoben sich Beers/Blevins nach vorne auf den dritten Platz der Gesamtwertung. Sie liegen nun „nur“ noch fünf Minuten hinter den Führenden Nino Schurter und Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing).
Mehr Sorgen dürften Schurter und Frischknecht jedoch die starke Performance von Lukas Baum und Georg Egger (ORBEA x Leatt x Speed Company) bereiten, die den Abstand in der Gesamtwertung heute verkürzen konnten.
Die Titelverteidiger des Absa Cape Epic von 2022 hatten einen hervorragenden Tag im Sattel, sie holten sich auf der 47 km langen Zeitfahretappe in Oak Valley den zweiten Platz. Bei den drei noch ausstehenden schweren Etappen fehlen Baum und Egger jetzt nur noch eine Minute und 11 Sekunden auf das Führungsduo.
So gut Baum und Egger auch unterwegs waren, die kurze, knackige Etappe mit vielen kleinen Anstiegen spielte den Stärken von Blevins in die Beine, und der Amerikaner war nicht in der Stimmung, Geschenke zu verteilen. Er bestimmte von Anfang an das Tempo des Zweierteams und zog Matt Beers dadurch mit zum Tagessieg.
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„Ich fühlte mich einfach großartig", sagte Blevins, „ich weiß nicht warum, aber heute war einer dieser Tage, an denen mein Körper einfach alles lieferte. Der Wind machte es etwas schwieriger, aber ich hatte eine Menge Spaß draußen auf den Trails. Ich hoffe, dass die Beine, die ich heute hatte, auch in den nächsten drei Tagen noch da sind, denn dann könnten wir dieses Rennen gewinnen. Wir sind wieder glücklich über den Etappensieg, aber nun wollen wir unbedingt das Gelbe Trikot“.
Beers fügte hinzu, dass Blevins auf dieser Etappe eindeutig der Motor und Dirigent war. „Wir sind wirklich hart gefahren, und ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich mich heute nicht optimal fühlte. Aber Chris war fantastisch. Er hat das Tempo einfach durchgezogen und mich durchgebracht. Das ist der Punkt, an dem Teamwork beim Absa Cape Epic entscheidend ist."
Die Gesamtführenden bei den Männern, Schurter und Frischknecht, waren mit ihren Leistungen zufrieden, auch wenn ihr Zeitpolster schmolz. „Unser Ziel war es immer, ein gutes Tempo zu fahren und auf der Etappe nicht zu hart zu arbeiten", sagte Schurter. „Wir sind immer noch in Führung und ich denke, wir haben heute nicht so viel Zeit liegen lassen wie einige andere Fahrer. Wir haben noch drei Tage mit guten Etappen vor uns und sind bereit dafür."
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In der CM.com-Frauen-Kategorie zeigten Le Court und Looser von Anfang ihre Entschlossenheit, heute den Ton anzugeben. Das Mauritius-Namibia-Team startete vor Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) und e-FORT.net | SeattleCoffeeCo und war hochmotiviert, wie die schnellen Zwischenzeiten verrieten.
Durch das Format des Zeitfahrens mit Einzelstarts wissen die konkurrierenden Teams auf der Strecke nicht, wo die anderen Mountainbiker liegen – außer sie holen die vor ihnen Gestarteten ein, oder werden eingeholt. Le Court und Looser legten nahezu fehlerfreie 47 km hin, obwohl sich Looser auf dem losen Schotter einmal kurz ablegte.
„Das war eine tolle Art, Kims Geburtstag zu feiern", meinte Looser, „es war hart da draußen, zwei Stunden Vollgas, aber wir haben durchgehalten. Wir hörten, dass wir eine Minute Vorsprung hatten und konnten es nicht glauben. Kim war vorne und sagte: 'Komm Vera, komm schon, komm schon, los geht's! Ich sagte: 'Warte, warte, meine Beine bringen mich um'. Aber wir haben es irgendwie durchgezogen, und es war ein tolles Gefühl, das bis ins Ziel zu bringen. Ein ganz besonderer Tag."
Es sei ein Traum gewesen, an ihrem Geburtstag zu gewinnen, so Le Court. "Bei einer anderen Veranstaltung der Epic Series gewannen wir eine Etappe an Veras Geburtstag, also war ich jetzt dran! Es waren lange Etappen vor dem heutigen Tag, deshalb sind wir begeistert und sogar etwas überrascht über unseren Etappensieg."
Wakefield und Lill starteten als Gesamtführende als letztes Team. Sie konnten Villafane und Nash, die auf Gesamtrang zwei liegen überholen, hatten also zwei Minuten gut gemacht. Wakefield und Lill lieferten eine coole und konstante Leistung ab und konnten ihren Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen.
Wieder einmal schienen Sofia Villafane und Katerina Nash mit zunehmender Dauer der Etappe konditionelle Probleme zu zeigen. Sie liegen nun in der Gesamtwertung der CM.com-Frauen mehr als 10 Minuten hinter Wakefield und Lill.
Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit (07:30 Uhr MEZ) auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Etappe 4 Ergebnisse:
Männer:
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1. Toyota-Specialized-NinetyOne - Matthew Beers, Christopher Blevins – 01:45:09.5
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 01:45:32.1 (+00:00:22.6)
3. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 01:47:33.5 (+00:02:23.9)
CM.com Frauen:
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1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 02:09:32.1
2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 02:12:24.7 (+00:02:52.6)
3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 02:14:45.5 (+00:05:13.4)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 4:
Männer:
1. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 15:20:31.2
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 15:21:42.7 (+00:01:11.5)
3. Toyota-Specialized-NinetyOne - Matthew Beers, Christopher Blevins – 15:25:47.5 (+00:05:16.3)
CM.com Frauen:
1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 18:58:09.3
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 19:08:51.6 (+00:10:42.2)
3. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 19:14:39.2 (+00:16:29.9)
Absa Cape Epic Stage 3, 22. März: 100 km & 2.300 m Climbing
Kapstadt, Südafrika (22. März 2023) – Der vierte Tag des härtesten Mountainbike-Rennens der Welt, das Absa Cape Epic, hatte leider kein Geburtstagsgeschenk für den Deutschen Georg Egger parat. Für die südafrikanischen Mountainbike-Fans dagegen ein Tag zum Feiern: Auf der 100 km langen dritten Etappe von Hermanus nach Oak Valley holten sowohl bei den Herren wie den Frauen die Locals den Etappensieg. Die Gesamtführenden aus der Schweiz, Nino Schurter und Andri Frischknecht, fuhren auf Nummer Sicher, was sich auszahlte.
Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo) gewannen die Überführungsetappe in der CM.com-Frauenkategorie, während Local Matt Beers mit seinem amerikanischen Partner Christopher Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne) das Rennen der Herren, wieder einmal mit einem taktischen Manöver auf den letzten zwei Kilometern, für sich entschied. Lill und Beers sind die amtierenden südafrikanischen Marathonmeister, Wakefield die südafrikanische Marathonmeisterin von 2022.
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Die aufeinanderfolgenden Etappensiege von Wakefield und Lill festigten ihre Gesamtführung in der CM.com Frauen-Kategorie. Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) liegen nun mit acht Minuten Rückstand auf dem zweiten Gesamtrang.
Eine weitere taktische Einlage mit explosivem Finish bescherten Beers/Blevins ihren dritten Etappensieg in vier Tagen. In der Gesamtwertung der Männer rückten sie um einen Platz vor auf Rang vier. Toyota-Specialized-NinetyOne liegt nun sieben Minuten und 40 Sekunden hinter den Führenden des Gesamtklassements, Nino Schurter und Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing). Georg Egger und Lukas Baum (ORBEA x Leatt x Speed Company) blieben auf dem zweiten Platz und Fabian Rabensteiner und Wout Alleman (Wilier Pirelli Factory) behaupteten ihren dritten Gesamtplatz.
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Wie jede bisherige Etappe des 2023 Absa Cape Epic begann auch die dritte schnell und stürmisch. Phil Buys und Alex Miller (PYGA Euro Steel) flogen geradezu aus dem Startgatter in Hermanus, dicht gefolgt vom Hauptfeld. Auf den ersten 18 Kilometern waren die UCI Elite-Herren noch zusammen, doch ab der ersten Verpflegungsstelle setzten sich fünf Teams nach vorne ab. Die Führung wechselte immer wieder zwischen PYGA Euro Steel, SCOTT-SRAM MTB Racing, ORBEA x Leatt x Speed Company, Toyota-Specialized-NinetyOne und Wilier Pirelli Factory. Das Südafrika-Duo PYGA Euro Steel musste dem Tempo Tribut zollen, fiel zurück, und so wurde es zu einem Showdown der vier wohl stärksten Teams des diesjährigen Rennens.
Schrecksekunden und ein wenig Pech dann im letzten Drittel für die Favoriten: Nino Schurter ging an der dritten Wasserstelle bei einer leichten Kollision kurz zu Boden. ORBEA x Leatt x Speed Company hatten ein Reifenproblem bei Kilometer 75, das sie glücklicherweise nur einige Sekunden kostete. Baum und Egger, der sich sicher etwas anderes zum 28. Geburtstag gewünscht hatte, fuhren aber eindrucksvoll zurück zur Spitzengruppe.
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Zehn Kilometer vor dem Ziel spitzte sich dann alles zu: Wie schon in Etappe 2 ging der Singletrack in eine breitere Straße über, dieses Mal ein Feldweg statt Teer. Blevins – der sich als Meistertaktiker des diesjährigen Absa Cape Epic erweist – blockte die Konkurrenten im Singletrack von vorne, so dass Matt Beers Abstand Richtung Ziel gewinnen konnte.
Aus dem Singletrack in die Zielgerade einbiegend aktivierte Chris Blevins seinen überragenden Sprint-Modus, zog 40 Meter nach vorne zu Matt Beers, und sicherte den Etappensieg. Lukas Baum zeigte sich im Ziel von diesen Schachzügen nicht wirklich begeistert, da, wie er im Interview ansprach, Schurter/Frischknecht und er und sein Teampartner Egger die überwiegende Führungsarbeit auf der langen Etappe geleistet hatten.
„Die Strecke hat es heute schwer gemacht", sagte Blevins. "Der Anstieg nach Houw Hoek war brutal hart. Jeder kämpfte vor dem Finish um seine Position. Wir haben einfach sichergestellt, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Die Taktik macht so viel aus und ist ein wichtiger Teil des Puzzles, wenn man mit einem Partner fährt. Ich genieße es wirklich."
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© ACE23_Stage3, Sam Clark |
Beers freute sich über einen weiteren Etappensieg und seine Fortschritte beim Absa Cape Epic im Allgemeinen. „Es ist verrückt, beim Absa Cape Epic Etappensiege zu holen", sagte er, „vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass dies möglich ist. Ich kenne die Gegend gut von anderen Veranstaltungen, also wussten Chris und ich, wann wir zuschlagen mussten. Das ist sehr befriedigend. Bei Etappenrennen geht es vor allem um Kommunikation, und ich denke, Chris und ich haben das in dieser Woche gut hinbekommen."
Schurter und Frischknecht überquerten die Ziellinie als Vierte der Etappe. Sie bleiben im gelben Leadertrikot und gehen mit einem Vorsprung von drei Minuten auf die zweitplatzierten Baum und Egger in die morgige 4. Etappe, ein relativ kurzes Zeitfahren.
Das Rennen der CM.Com-Frauenkategorie verlief nach einem ähnlichen Muster wie Etappe 2. Am Start setzten sich Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized), Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo) sowie Kim Le Court und Vera Looser (Efficient Infiniti Insure) sofort vom Rest ab.
Sie blieben fast die Hälfte der Etappe zusammen, bis Looser und Le Court nach 50 km zurückfielen. NinetyOne-Songo-Specialized und e-FORT.net | SeattleCoffeeCo setzten sich gemeinsam ab, aber es war zu sehen, dass Wakefield und Lill im Laufe des Tages immer stärker wurden. Die beiden Südafrikanerinnen kennen die Region durch andere Rennen wie ihre Westentasche, und bei Kilometer 70, am vorletzten Anstieg des Tages, schlugen die beiden zu. Villafane und Nash wehrten sich, aber am nächsten Anstieg hatte Nash, die nicht den besten Tag hatte, keine Antwort mehr.
„Wir spürten, dass sie Probleme hatten", sagte Lill, „also griffen wir bei Kilometer 70 an. Wir überholten sie und drückten auf die Tube. Sie holten uns noch einmal, aber am nächsten Anstieg konnten wir eine Lücke rausfahren. Amy und ich kennen diese Strecken so gut, dass wir genau wussten, was auf uns zukommt. Wir sahen uns die Strecke heute morgen an und wussten, das ist der Tag, an dem wir Zeit gutmachen können, wenn wir uns gut fühlen."
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© ACE23_Stage3, Wayne Reiche |
Wakefield gab zu, dass die 100 Kilometer für sie strapaziös waren, lobte aber ihre Partnerin für deren mentale und körperliche Stärke. „Ich hatte heute ein paar echte Tiefpunkte", sagte sie und erklärte, dass Candice sie immer unterstützte, wenn es nötig wurde. "Meinem Arm geht es eigentlich gut, das ist jetzt stabil! Heute hatte ich teilweise konditionell zu kämpfen. Aber wir haben uns durchgebissen und sind glücklich über die Führung und einen weiteren Etappensieg."
Die Etappe 4 des Absa Cape Epic 2023 am morgigen Donnerstag, den 23. März, ist ein Zeitfahren über 47 km und 875 Höhenmeter auf dem Gebiet des Weinguts Oak Valley.
Der Live Broadcast kann ab 07:30 Ortszeit (06:30 Uhr MEZ) auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Etappe 3 Ergebnisse:
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© ACE23_Stage3, Nick Muzik |
Männer:
1. Toyota-Specialized-NinetyOne - Matthew Beers, Christopher Blevins - 04:07:11.1
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum - 04:07:12.6 (+00:00:01.4)
3. Wilier Pirelli Factory: Fabian Rabensteiner, Wout Alleman – 04:07:13.3 (+00:00:02.1)
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© ACE23_Stage3, Sam Clark |
CM.com Frauen:
1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill– 04:59:42,6
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 05:02:40 (+00:02:57.4)
3. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 05:08:24.7 (+00:08:42.1)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 3:
Männer:
1. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 13:32:57.7
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 13:36:10.6 (+00:03:12.9)
3. Wilier Pirelli Factory: Fabian Rabensteiner, Wout Alleman – 13:37:55.3 (+00:04:57.3)
CM.com Frauen:
1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 16:45:44.6
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 16:54:06 (+00:08:21.4)
3. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 17:05:07.1 (+00:19:22.5)
Absa Cape Epic Stage 3, 22. März: 100 km & 2.300 m Climbing
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2023 Absa Cape Epic: Schweizer Schurter/Frischknecht bleiben in Gelb
Kapstadt, Südafrika (21. März 2023) – Die zweite Etappe des diesjährigen Absa Cape Epic brachte keine extremen Überraschungen, die 116 Kilometer lange Runde um den Küstenort Hermanus war dennoch nicht arm an spannenden Duellen. Zwar gewann keiner der Gesamtführenden die Etappe, sie behielten aber ihre gelben (SCOTT-SRAM MTB Racing) respektive bei den Frauen orangefarbenen Leadertrikots (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo). Und die gestern gebremsten Matt Beers und Christopher Blevins feierten ein grandioses Comeback mit einem taktisch hervoragenden Etappensieg.
In der CM.com-Frauenkategorie holten sich Vera Looser und Kim le Court (Efficient Infiniti Insure) den Tagessieg. Die Leader, Candice Lill und Amy Wakefield (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo), beendeten die Etappe als Dritte und behielten ihren Vorsprung von fünf Minuten an der Spitze der Frauenkategorie bei.
Nino Schurter und Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing) bleiben durch ihren zweiten Etappenplatz in der Gesamtwertung in Gelb und haben nun einen Vorsprung von drei Minuten 15 Sekunden auf die zweitplatzierten Deutschen Georg Egger und Lukas Baum (ORBEA x Leatt x Speed Company). Der Südafrikaner Beers und der Amerikaner Blevins, die den Prolog gewonnen hatten, verbesserten sich in der Gesamtwertung vom achten auf den fünften Platz.
Sowohl bei den Männern als auch bei den CM.com-Frauen war das Rennen sehr spannend und taktisch geprägt. Die Männer begannen, wie gestern, mit sehr hohem Tempo. Zur Spitzengruppe die sich absetzte, gehörten Toyota-Specialized-NinetyOne, SCOTT-SRAM MTB Racing, ORBEA x Leatt x Speed Company, Wilier Pirelli Factory, Canyon Northwave MTB, PYGA Euro Steel und Imbuko TypeDev. Diese 14 Führenden passierten die 42-km-Marke (etwa das erste Drittel der Runde) in einer Zeit von einer Stunde und 11 Minuten und nahmen die „Stanford-Revoluzzer“ auf dem Fluss kaum wahr, als sie die schwimmende Thirsti-Brücke vor der Wasserstelle überquerten. Stanford (1857) ist einer der ältesten Orte Südafrikas mit einer wechselhaften Geschichte des britischen Gründers Robert Stanford.
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Die Mitstreiter der vier Favoritenteams konnten dem hohen Tempo nicht folgen und überließen Toyota-Specialized-NinetyOne, SCOTT-SRAM MTB Racing, ORBEA x Leatt x Speed Company sowie Fabian Rabensteiner und Wout Alleman von Wilier Pirelli Factory allein die Spitze. Die Mitfavoriten Andreas Seewald und Martin Stosek von Canyon Northwave MTB hatten auch noch Plattenpech und konnten die Lücke nicht wieder zufahren, trotz starker Unterstützung ihres Backup-Teams mit Petr Vakoc (CZE) und Marc Stutzmann (SUI).
Mit einem flachen Start, einem harten Mittelteil, der von zwei großen Anstiegen unterbrochen wurde, und einem hügeligen Schlussabschnitt über 30 km gab es wenig Spielraum für Fehler, aber auch wenig echte Angriffsmöglichkeiten, wie lange Anstiege. Blevins, der sich von seinen Magenkrämpfen in der ersten Etappe gut erholt hatte, forcierte immer wieder einmal das Tempo, ebenso wie die wie immer aggressiv fahrenden Vorjahressieger Egger/Baum. Aber niemand war in der Lage, sich abzusetzen. Die Spitzenreiter zogen schließlich gemeinsam im „Belgischen Kreisel“ ein hohes Tempo durch, um den zeitlichen Abstand zu den Verfolgern im Gesamtklassement zu halten oder zu vergrößern.
Doch das kostete erheblich Körner und Wilier Pirelli fiel bei Kilometer 92 zurück. Bei Kilometer 100, nur noch 16 Kilometer zum Ziel, begannen Georg Egger und Lukas Baum (ORBEA x Leatt x Speed Company) leicht zu schwächeln und hatten auch noch Pech. Zuerst ging ihnen das Wasser aus, dann hatten sie eine leichte Kollision im Sand, gefolgt von einem Stock im Schaltwerk. Diese kleinen Zwischenfälle zwangen die Deutschen dazu, abreißen zu lassen. Mit einem Abstand von mehr als 40 Sekunden kamen sie nicht mehr an die Führenden heran und so waren die letzten zehn Kilometer ein direktes Duell zwischen SCOTT-SRAM MTB Racing und Toyota-Specialized-NinetyOne.
Der zehnfache Weltmeister Schurter und sein Partner Frischknecht führten auf dem letzten Singletrail, kurze Versuche, sich abzusetzen, hatten keinen Erfolg. Als die beiden Teams auf die Teerstrecke vor der Zielgeraden einbogen, besprachen Beers und Blevins kurz ihre Taktik, die voll aufging: Matt Beers knallte nach vorne und zog Schurter mit. Blevins hielt Andri Frischknecht in Schach, der versuchte, zu folgen. Als der spurtstarke Blevins dann Vollgas gab, schüttelte er Frischknecht ab und so holte Toyota-Specialized-NinetyOne einen grandiosen Etappensieg nach der gestrigen Enttäuschung.
„An Andri und Nino kommst du im Singletrack niemals vorbei, also wusste ich, dass wir es auf dem Teer machen müssen. Ich kann auch nicht wirklich gut auf kurze Distanz kurz vor dem Ziel sprinten, also war das Asphaltstück unsere einzige Chance", sagte Beers. "Chris sagte mir, ich solle loslegen, wenn wir auf der Straße sind, das habe ich getan, und es hat wirklich gut geklappt. Mehr kann man sich nicht wünschen."
Blevins fügte hinzu, dass der Etappensieg sein Selbstvertrauen gestärkt habe. „Es ist sehr motivierend, sich nach einem Tag wie gestern mit einem Etappensieg zurückzumelden. Es ist immer noch eine lange Woche und es liegen noch viele Rennen vor uns, aber jetzt sind wir erst einmal zufrieden!"
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In der Kategorie CM.com Women fuhren die drei Top-Teams den ganzen Tag zusammen. Für kurze Zeit gesellten sich noch eine Handvoll anderer Frauenteams zu ihnen, aber die Klasse der führenden Frauen zeigte sich im Laufe des Tages.
Amy Wakefield musste am Vorabend an ihrem verletzten Oberarm operiert werden, mit Schlafdefizit nach nur 4 Stunden Ruhe waren die Karten eher offen. Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) oder Efficient Infiniti Insure würden sicher ihre Chance nützen, irgendwann anzugreifen. Für die Südafrikanerinnen Wakefield und Candice Lill bestand das Ziel an diesem Tag darin, defensiv zu fahren und sicherzustellen, dass kein Team ihren Vorsprung in der Gesamtwertung schmälern konnte.
Auf dieser Etappe, die nur wenige Gelegenheiten für entscheidende taktische Manöver bot, blieben die drei Frauenteams dann auch unzertrennlich. Vera Looser und Kim Le Court setzten sich schließlich 5 km vor dem Ziel ab, doch Looser hatte ihren Angriff etwas falsch eingeschätzt, da sie dachte, sie wären direkt vor dem Zieleinlauf.
Le Court, die zunächst hinter NinetyOne-Songo-Specialized feststeckte, konnte zu ihrer Partnerin schließlich aufschließen, und die afrikanische Kombination bescherte sich einen verdienten Etappensieg.
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„Auf der Brücke vor dem Ziel gab es eine kleine Stufe", sagte Looser. „Ich fuhr drüber und sah, dass Sofia hängenblieb hat und kurz absteigen musste. Ich dachte 'das ist meine Chance', nahm den Kopf runter und gab Vollgas, weil ich wusste, dass Kim ihnen davon sprinten und mich einholen könnte. Ich sah die Distanzangabe nur verschwommen und hoffte, dass da 2 oder 1 km stand. Dann entdeckte ich, dass es 5 km waren, und ich dachte: Nein, meine Beine. Dann schaute ich zurück und entdeckte Kim. Ich war sehr froh, dass sie da war!"
Le Court fügte hinzu: "Ich habe angegriffen und gesehen, dass sie mich nicht holen konnten. Ich habe Vera eingeholt und dachte, ich müsste mich übergeben... aber ich habe bis zum Ende durchgehalten. Wir sind überglücklich, dass wir gewonnen haben. Es war ein großartiger Tag."
Wakefield und Lill waren mit ihrer Fahrt zufrieden und happy, keine Zeit auf die Gesamtführung verloren zu haben. „Ich fühle mich 'okay'", sagte Wakefield nach der Verletzung und der Operation am Montagabend. „Ich muss zugeben, ich habe jeden Schlag auf der Strecke gespürt und bin ziemlich gerädert. Aber es ist, wie es ist, und ich musste die Schmerzen einfach ignorieren, um die Etappe zu überstehen." Candice Lill war von ihrer Partnerin mehr als beeindruckt und ernannte Amy zu „Superwoman“. "Amy ist unglaublich", sagte sie. "Es war heute ein gutes Rennen, es war eng und taktisch. Wir sind teilweise hart gefahren und haben es an anderen Stellen etwas ruhiger angehen lassen. Es war ein langer Tag, aber wir sind immer noch in Orange. Das ist das, was wir wollten."
Die Etappe 3 des Absa Cape Epic 2023 am morgigen Mittwoch, den 22. März, führt über 108 km und 2600 Höhenmeter von Hermanus nach Oak Valley.
Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Etappe 2 Ergebnisse:
Männer:
1. Toyota-Specialized-NinetyOne - Matthew Beers, Christopher Blevins - 04:20:31.3.1
2. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht - 04:20:46.9 (+00:00:15.5)
3. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 04:23:05 (+00:02:33.6)
CM.com Frauen:
1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser– 05:28:42.6
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 05:28:47.1 (+00:00:04.4)
3. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 05:28:47.8 (+00:00:05.2)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 2:
Männer:
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1. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 09:25:42.4
2. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 09:28:57.9 (+00:03:15.5)
3. Wilier Pirelli Factory: Fabian Rabensteiner, Wout Alleman – 009:30:41.7 (+00:04:59.2)
CM.com Frauen:
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1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 11:46:02.0
2. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 11:51:25.9 (+00:05:24)
3. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 11:56:42.3 (+00:10:40.3)
Absa Cape Epic Stage 1, 20. März: 98 km & 2.550 m Climbing
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2023 Absa Cape Epic: Wechsel der Leadertrikots nach schneller erster Etappe
Hermanus, Südafrika (20.03.2023) – Der Marathon-Europameister Fabian Rabensteiner und Wout Alleman (Wilier Pirelli Factory) gewannen heute die erste Etappe des Absa Cape Epic. Damit schoben sich der Südtiroler und der Belgier auf den vierten Platz in der Gesamtwertung des härtesten Mountainbikerennens der Welt.
Die Mitfavoriten, das Schweizer Duo Nino Schurter und Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB-Racing), mussten den beiden den Etappensieg im Sprint lassen, übernahmen aber nach der 98 km langen Schleife um Hermanus die Führung in der Gesamtwertung.
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Die Titelverteidiger von 2022 aus Deutschland, Lukas Baum und Georg Egger (ORBEA x Leatt x Speed Company) beendeten die erste Etappe als Dritte und liegen nun auf dem zweiten Gesamtrang, lediglich 57 Sekunden hinter SCOTT-SRAM MTB-Racing.
Matt Beers (RSA) und sein amerikanischer Partner Christopher Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne), die sich beim gestrigen Prolog die gelben Leadertrikots geholt hatten, fielen weit zurück. Sie beendeten die Etappe als 12. und liegen nun auf dem achten Gesamtrang, acht Minuten hinter den Erstplatzierten.
In der CM.com-Frauenkategorie gewannen die Südafrikanerinnen Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT. net | SeattleCoffeeCo) die erste Etappe und übernahmen damit auch das orangefarbene Führungstrikot der Frauen. Die Gewinnerinnen des CM.com-Prologs, Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized), schienen im letzten Teil der Etappe leichte konditionelle Probleme zu haben und wurden schließlich Zweite, fünfeinhalb Minuten hinter den Locals Lill und Wakefield.
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In der ersten Hälfte des CM.com Women's Race blieben die drei führenden Teams zusammen. Kim le Court und Vera Looser (Efficient Infiniti Insure) mussten nach rund der halben Distanz das Quartett ziehen lassen, Villafane und Nash fuhren einen kleinen Vorsprung auf Lill und Wakefield heraus.
In dieser Rennphase erwischte Wakefield auch noch ein Ast am Oberarm. Was zunächst harmlos aussah, entpuppte sich als tiefe Risswunde am Bizeps. Da keine Sanitäter in der Nähe waren, versorgte Wakefield die Wunde McGyver-mäßig selbst – mit Duct-Tape, das Lill dabei hatte. "Ich konnte meine Muskeln sehen und das Fettgewebe, aber kein Blut, also tapte ich die Wunde und fuhr los", erzählte Wakefield im Ziel.
„Ich fragte Amy, ob sie das Rennen beenden will", sagte Lill. „Es sah wirklich schlimm aus, aber Amy ist einfach super taff. Sie nahm mein Klebeband, wickelte es um ihren Bizeps und stieg wieder auf.“
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Unbeeindruckt vom Verletzungsdrama fuhren die beiden weiter, holten Villafane und Nash bei Kilometer 70 ein und setzten sich dann ab. „Ich kann gar nicht glauben, dass wir gewonnen haben", freute sich Lill auf der Ziellinie. „Nach dem Sturz habe ich zu Amy gesagt: 'Machen wir uns keine Sorgen, fahren wir einfach unser eigenes Tempo'. Schließlich holten wir Sofia und Kate ein und dann zogen wir einfach unser Tempo durch."
Das Rennen der UCI Elite-Männer verlief weniger brutal, doch sorgten ein hohes Starttempo und kleinere Stürze für einen spannenden Rennverlauf. Die 2022er Champions Georg Egger und Lukas Baum blieben bei ihrem Erfolgsrezept vom Vorjahr und starteten einen Angriff nach dem anderen. Die beiden waren unerbittlich und ließen dem Feld kaum eine Chance, zu Atem zu kommen. Da nun klar ist, dass die beiden Freunde keine unerfahrenen „Chaoten“ sind, lassen die Mitfavoriten die beiden Deutschen nicht mehr aus den Augen. Ein kurzer Wegrutscher von Baum auf einem Grasrand bremste die beiden kurz, doch nicht ernsthaft.
Auf den ersten 40 Kilometern sahen die im Leadertrikot fahrenden Beers und Blevins noch gut aus, doch ab Kilometer 60 schien Blevins zu kämpfen, und im weiteren Verlauf der Etappe rutschte das Paar im Gelben Jersey immer weiter in die Verfolgergruppe zurück.
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Die Strecke mit über 2500 Höhenmetern bot von allem etwas, von steilen Singletrail-Anstiegen bis zu sehr schnellen rauen Downhillpassagen, auf denen seit Jahrzehnten keine Fahrzeuge mehr unterwegs waren. Die Spitzengruppe blieb über nahezu die ganze Distanz weitgehend zusammen: SCOTT-SRAM MTB-Racing, Wilier Pirelli Factory, ORBEA x Leatt x Speed Company und Andreas Seewald und Martin Stosek (Canyon Northwave MTB) waren meist nur wenige Sekunden auseinander. Der Wind, der mit 90 Stundenkilometern über die Berge der Region fegte und den Fernsehhubschrauber die meiste Zeit des Tages an den Boden fesselte, war ein Störfaktor, aber Baum und Egger ließen sich in ihren Attacken nicht bremsen – bis auch sie ihren Tribut leisten mussten.
Im Schlussviertel, rund 20 km vor dem Ziel, musste Georg Egger die Anstrengungen des hohen Tempos mit Krämpfen bezahlen (der Gesamtdurchschnitt von fast 25 km/h über knapp hundert Kilometer spricht für sich). Die entscheidende Attacke kam vor der letzten Singletrail-Abfahrt, als SCOTT-SRAM MTB-Racing und Wilier Pirelli Factory Gas gaben und die Vorjahressieger und die Mitfavoriten von Canyon Northwave, den Deutschen Marathonmeister Andi Seewald und seinen tschechischen Partner Martin Stosek, hinter sich ließen.
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Das Finale der Etappe führte die Fahrer über eine Schotterstraße und dann auf eine 70 Stundenkilometer schnelle Abfahrt auf Teer, bevor ein letzter Singletrail-Abschnitt ins Ziel in Hermanus folgte. Rabensteiner und Alleman gingen als erste in den letzten Trail und rasten auf die Zielgerade; Schurter und Frischknecht hielten sich klugerweise etwas zurück, da sie wussten, dass sie „Gelb“ geholt hatten.
„Das war eine tolle Etappe, die für uns sehr gut gelaufen ist", resumierte der 10-fache Weltmeister Nino Schurter. „Wir haben versucht, nicht zu viel in den roten Bereich zu gehen, und ich denke, das ist uns gut gelungen. Das Rennen war wirklich schnell und wir haben einfach gewartet, bis wir eine Chance hatten. Ich bin glücklich über das Podium der Etappe 1 und freue mich, dass ich in Gelb bin. Ich liebe das Cape Epic; es ist großartig, wenn man es so beginnen kann!"
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Auch die Etappensieger Rabensteiner und Alleman strahlten nach ihren Anstrengungen. „Das war sehr hart, der Wind hat es uns sehr schwer gemacht", meinte Rabensteiner. „Wir mussten zwei- oder dreimal abreißen lassen, aber wir haben uns immer wieder zur Führungsgruppe zurückgekämpft. Eigentlich war das ganze Rennen heute ein Kampf. Als wir merkten, dass wir eine Chance hatten, haben wir den Schlusssprint etwas eher angezogen. Großartig, so die Etappe zu gewinnen." Sein Partner Alleman ergänzte: „Die vielen Attacken von ORBEA x Leatt x Speed Company waren wirklich zermürbend, aber wir warfen alles in die Wagschale. Die Woche ist noch lang, wir nehmen nun einfach jeden Tag, wie er kommt.“
Die Etappe 2 des Absa Cape Epic 2023 am morgigen Dienstag, den 21. März, führt über 116 km und 1850 Höhenmeter rund um Hermanus.
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2023 Absa Cape Epic Etappe 1 Ergebnisse:
Männer
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Wilier Pirelli Factory: Fabian Rabensteiner, Wout Alleman - 04:01:44.1
SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht - 04:01:46.2 (+00:00:02.1)
Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 04:04:05.8 (+00:02:21.7)
CM.com Frauen
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E-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 04:57:46.4
NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane – 05:03:41.3 (+00:05:54.9)
Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 05:08:55.2 (+00:11:08.8)
2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement:
Männer
Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 05:05:52.9 (+00:00:57.4)
Canyon Northwave MTB: Andreas Seewald, Martin Stosek – 05:06:22.6 (+00:01:27.1)
CM.com Frauen
E-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 06:17:14.1
NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 06:22:38.8 (+00:05:24.7)
Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 06:27:59.7 (+00:10:45.6)
Absa Cape Epic Prologue, 19. März: 27 km 750 m Climbing
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2023 Absa Cape Epic: Spannender Start mit knappem Prolog-Ergebnis
Kapstadt, Südafrika (19. März 2023) - Nur sieben Sekunden trennten die Sieger des Prologs des härtesten Mountainbikerennens der Welt, dem Absa Cape Epic, von den Zweitplatzierten. Die Auftaktrunde nahe Kapstadt gewannen der Sieger von 2021, Matt Beers (RSA), mit seinem Partner Christopher Blevins (USA) vom Team Toyota-Specialized-NinetyOne knapp vor den Verfolgern aus der Schweiz, dem zehnfachen Cross-Country-Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter mit seinem Partner Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing).
Die 19. Auflage des wohl bekanntesten Etappenrennens im Mountainbikesport startete heute in den Hügeln von Durbanville, auf dem Weingut Meerendal. Nur 01:03:01,9 Stunden benötigten die Sieger für die 27 Kilometer. Die Überraschungssieger von 2022, die Deutschen Georg Egger und Lukas Baum (Orbea x Leatt X Speed Company) blieben ihren härtesten Konkurrenten knapp auf den Fersen mit nur 45 Sekunden Rückstand auf die Etappensieger.
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In der Kategorie der CM.com-Frauen dominierten Titelverteidigerin Sofia Gomez Villafane und ihre neue Rennpartnerin Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) vor dem afrikanischen Star-Duo Vera Looser aus Namibia und Kim le Court aus Mauritius (Efficient Infiniti Insure). Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT.net | SeattleCoffeeCo) belegten den dritten Platz.
Bei den UCI Elite-Männern starteten die Schweizer Schurter und Frischknecht hochmotiviert und legten auf den ersten 15 km ein brutales Tempo vor. Der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Schurter fuhr stark und pushte seinen jüngeren Partner Andri Fischknecht, Sohn der MTB-Legende Thomas Frischknecht, immer wieder. Aber am Ende reichte es um die besagten sieben Sekunden nicht, Lokalmatador Beers und seinen amerikanischen Partner Blevins zu schlagen.
Beers und Blevins, die 2022 gut gestartet waren, aber nach einer Erkrankung von Beers zurückfielen, waren vor allem auf der zweiten technischen Hälfte der 27 km langen Strecke, mit schnellen Abfahrten und typischen südafrikanischen Singletracks, mit Topspeed unterwegs. Verdient werden sie morgen die erste Etappe in den berühmten Gelben Leadertrikots der Epic Series starten.
„Er ist stark wie ein Pferd", sagte Blevins nach dem Prolog wörtlich über seinen Partner Beers. „Er sollte in einem Stall mit den anderen sein, die wir heute da draußen gesehen haben. Er hat heute mit seiner Power vor allem auf den Flachstücken alles auseinander genommen."
Beers rechnete es Blevins hoch an, dass das Team in einem gemeinsamen Kraftakt die Ziellinie überquerte. „Wir haben es genau an unserem Leistungslimit gehalten und versucht, gerade nicht darüber hinaus zu gehen. Chris weiß, wie er mit mir umgehen muss, eventuell kennt er meine Leistungsgrenzen besser als ich selbst. Ich denke, wir haben als Team einen tollen Job gemacht."
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Der Südafrikanische Meister Matt Beers wurde von den einheimischen Zuschauern im Meerendal Wine Estate und entlang der Strecke begeistert unterstützt. „Es ist etwas ganz Besonderes, hier bei diesem Event zu sein und auf südafrikanischem Boden zu fahren. Ich bin eigentlich nur ein Typ, der gerne Bike-Rennen fährt, und die Unterstützung der Fans ist etwas ganz Besonderes."
Blevins fügte hinzu, dass es zwar schön sei, morgen in Gelb zu starten, aber dass er die Erwartungen jetzt nicht zu hoch schrauben werde. „Es ist ein langes Rennen, da ist nichts selbstverständlich. Wir haben in der kommenden Woche noch viele Etappen vor uns, also werden wir konzentriert bleiben und versuchen, vorne zu fahren.“
Auch in der CM.Com Frauen-Kategorie ging es unter den ersten drei Teams eng zu, bis Amy Wakefield zu Beginn der Abfahrt das Vorderrad wegrutschte und der folgende Sturz ihr und ihrer Teamkollegin Candice Lill wichtige Sekunden kostete. Auch die Zweitplatzierten, die Namibianerin Vera Looser und Kim Le Court(Mauritius) waren gut unterwegs, wobei vor allem Le Court die technischen Trails von Durbanville sichtlich genoss.
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Letztendlich waren es jedoch die favorisierten Specialized-Frauen Sofia Villafane und ihre Partnerin Katerina Nash, die zum ersten Mal am Absa Cape Epic teilnahm, die mit einer kontrollierten Fahrt mit Power und scheinbar ungefährdet das oberste Treppchen belegten. Witzigerweise gehen auch sie mit genau sieben Sekunden Vorsprung in die erste „richtige“ Etappe des Absa Cape Epic 2023.
„Das war heute extrem aufregend für mich", sagte Nash über ihre erste Absa Cape Epic Erfahrung. „Ich genieße es wirklich, mit Sofia dieses extreme Rennen zu fahren, und heute war es für uns beide ein großartiger Auftakt."
Villafane, die ihren Titel von 2022 verteidigen will, hatte scheinbar vergessen, wie knackig der Prolog sein kann. „Als wir erst einmal in Fahrt waren, hatte ich richtig Spaß – zu viel Spaß. Ich war total aufgeregt, als wir immer mehr andere Teams überholten. Kate musste mich einbremsen, damit ich nicht alles rausknallte! Es war ein super lustiger Tag. Wir haben bis zum Schluss hart gearbeitet, und es ist eine große Ehre, als Führende morgen zu starten.“
Der Kampf um das orangefarbene Leadertrikot in der CM.com Women's Kategorie wird spannend werden, denn Looser und Le Court zeigten sich heute in hervorragender Form, während Lill und Wakefield, die nur 30 Sekunden Rückstand in der Gesamtwertung haben, mit zunehmenden Etappenlängen ihre Stärken ausspielen werden.
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„Ich denke, das Rennen der Frauen ist sehr ausgeglichen", sagte Looser. „Es war hart da draußen, aber wir sind heute wirklich gut gefahren und haben uns in eine gute Position für die Gesamtwertung gebracht." Le Court fügte hinzu: „Das war ein guter Start für uns. Aber es kommen noch längere Tage. Alle haben noch jede Menge Renntage vor sich."
Etappe 1 des Absa Cape Epic 2023 am morgigen Montag, den 20. März, ist eine 98 km lange Runde um Hermanus mit 2550 Höhenmetern.
Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.
2023 Absa Cape Epic Prolog Ergebnisse:
Männer
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Toyota-Specialized-NinetyOne: 01:03:01.9
SCOTT-SRAM MTB-Racing: 01:03:09.3 (+00:00:07.4)
Orbea X Leatt X Speed Company Racing: 01:03:47.1 (+00:00:45.2)
Frauen
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NinetyOne-songo-Specialized: 01:18:57.5
Efficient Infiniti Insure: 01:19:04.5 (+00:00:07)
E-FORT.net | Seattle Coffee Co.: 01:19:27.7 (+00:00:30.2)
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