Winterfrust Adé - Frühlingseuphorie Juchee

Wintermonate gelten schon lange nicht mehr als "Off-Season", schon gar nicht für Mountainbiker und Crosscycler. Selbst e-Mountainbiker trifft man immer häufiger auf verschneiten Wegen an. Ganz zu schweigen von der flippigen Trendsportart Snowbiken, wo superbreit bereifte Fatbikes in ihrem Element sind. 

Mountainbiking hat sich in all seinen diversen Facetten in letzter Zeit zum Ganzjahressport entwickelt. Keine Frage, frostige Wintermonate haben ihren Reiz, wenn man knirschend über schneebedecktes Terrain gleitet. Trotzdem ist selbst für unverwüstliche All-Wetter-Fahrer irgendwann genug in klirrender Kälte zu biken. Sobald der gefrorene Boden wieder endlich wieder schnee- eis- und morastfrei ist und man nicht mehr durchnässt und dreckverschmiert herumeiern muss bekommt die Lust auf's Biken einen richtigen Punch.

Hand auf’s Herz, wer schielt nicht auf's Thermometer und Niederschlagsradar und lechzt danach statt mit Sturmhaube, dicke Winterhandschuhe, Überzieher und lästigen Zwiebel-Look-Klimbim freudestahlend in lässiger Baggy-Bikeshorts, Kurzarm-Jersey, luftig leichter Windstopper-Weste feinfühlig und präzise seine Spur in die (Home-) Trails zu schneiden?

Setzt sich die Sonne immer kräftiger gegen Wolken und wabernde Nebelschwaden durch und schleckt die letzten Schneereste weg, beginnen die Wadeln zu jucken. Während auf den Bergen in den Alpen noch Schnee liegt und die Hochlagen mit dem Mountainbike noch unerreichbar sind, lädt die knospende Natur im Flachland bzw. Mittelgebirge wie z.B. dem Bayerischen Wald bereits zu ausgedehnten Geländetouren ein. 

Jedes Jahr dasselbe Spiel: blinzelt die Frühlingsonne vom Himmel, kann man es kaum erwarten, lange Unterhosen, Wollsocken, Daunenjacken, Bommelmütze und Handschuhe ins Winterschrankfach zu verbannen. Sobald die Sonne tristes Einheitsgrau vertreibt und der ansteigende Glückshormonpegel die Laune hebt, tauscht man liebend gern das Kanapee in der kuschligen Homezone gegen röstfrische Trails im aromatischen Waldduft. Den Frühlingsgefühlen freien Lauf lassen und den Song von Freddie Mercury I want to ride my bicycle I want to ride my bike, I want to ride my bicycle I want to ride it where I like im Geiste trällern. Vorfreude ist bekanntlich ja die schönste Freude. Time to go!

Die Tage werden länger, das Tageslicht heller und die Temperaturen klettern in den zweistelligen Celsiusbereich, was nicht ohne Auswirkung auf die Gemütsverfassung bleibt. Man schafft es frühmorgens nicht nur leichter aus den Federn zu springen sondern die allgemeine Unternehmungslust explodiert förmlich. Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit ist es meist schon hell und am frühen Abend sind erste lockere Feierabend-Runden drin, ohne gleich einen Nightright befürchten zu müssen.  

Ein Stopover im Biergarten oder Café macht gleich viel mehr Spaß. Wärmende Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren - da wächst die Lust auf auf Weizen- bzw. Gerstensaft und Eis. Nein, natürlich nicht jenes glatte Eis auf dem man womöglich wochenlang mit oder ohne Spikereifen tricky balancierte, sondern süßes, leckeres Speiseeis. 

Das Warten auf die taufrische Bikesaison hat ein Ende, die entschleunigte Winterzeit ist vorbei. Die Zeit beflügelnder Flowphasen beim "Spielwiesen-Blues" in lauer Frühlingsluft darf anbrechen. Yeah!

Zur Saisonvorbereitung im Schwesterportal <Bayernbike>